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Darum ist das Metaverse für Anleger so interessant

25.04.2023 11:00
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Spätestens seit 2021 ist das sogenannte Metaverse, eine digitale Welt neben der Realität, in aller Munde. Immer mehr Firmen versuchen sich am Aufbau eines eigenen Metaversums und selbst große Konzerne wie Meta investieren Milliarden, um in diesem Bereich Fuß zu fassen.

 

Aus diesem Grund haben nun auch Anleger das spannende Thema bereits ins Auge gefasst und wittern hier die Chance auf hohe Gewinne. Doch was ist das Metaverse genau und wie kann man von dem Boom rund um die virtuellen Welten profitieren? Das und vieles mehr wollen wir Ihnen in diesem Artikel erläutern.

Das Wichtigste in Kürze:

 

  • Beim Metaverse handelt es sich um ein Konzept, bei dem neben der realen Welt eine weitere digitale Welt erschaffen werden soll.

  • 2021 hat das Metaverse einen wahren Boom erlebt. Seitdem sind viele große Konzerne selbst in diesen Markt eingestiegen.

  • Derzeit arbeiten viele Unternehmen parallel an Ihrem eigenen Metaversum, jedoch kann man auch durch ein Investment in die dafür benötigte Technologie von dem Hype profitieren.

  • Bisher ist die Technik noch nicht weit genug fortgeschritten, um ein vollumfängliches Metaverse zu erzeugen, Experten rechnen jedoch damit, dass es spätestens in 20 Jahren so weit sein sollte. Anleger haben jetzt also die Möglichkeit für einen frühzeitigen Einstieg in diesen Sektor.

 

Inhaltsverzeichnis:

 

  • Was ist das Metaverse?

  • Geschichte des metaverse

  • Wie funktioniert das Metaverse?

  • Wie gelange ich ins Metaverse?

  • Lohnt sich ein Investment?

  • Die besten Metaverse Aktien 2024

    • Meta

    • Roblox

    • Nvidia

    • Unity Software

  • Fazit und Empfehlung

 

Was ist das Metaverse?

 

Das Metaverse, auch Metaversum genannt, ist ein Konzept, das eine virtuelle Welt beschreibt, die in Echtzeit von einer Vielzahl von Benutzern bewohnt und interaktiv genutzt werden kann. Es wird oft als eine Art Erweiterung oder Fortsetzung des Internets verstanden und umfasst verschiedene immersive Technologien wie Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR). Im Metaverse können Benutzer eine Vielzahl von Aktivitäten durchführen, wie z.B. Spiele spielen, virtuell einkaufen, Bildungsinhalte konsumieren und sogar soziale Interaktionen mit anderen Benutzern führen. Das Konzept des Metaversums hat in jüngster Zeit aufgrund des wachsenden Interesses an Blockchain-Technologie und Kryptowährungen sowie aufgrund der Fortschritte in der VR-Technologie zunehmend an Bedeutung gewonnen.

 

Oft fällt in Verbindung mit dem Metaverse auch der Begriff Web 3.0. Hierbei handelt es sich um ein Konzept von der zukünftigen Version des Internets. Dieses soll dezentral aufgebaut sein und durch die Nutzer selbst kontrolliert werden. Ähnlich wie beim Metaverse soll das Web 3.0 auf Blockchain-Technologie basieren.

 

Die Geschichte des Metaverse

 

Erstmals verwendet wird der Begriff Metaverse im 1992 erschienenen Science Fiction Roman „Snow Crash“ von Neal Stephenson. Ähnlich wie in der oben genannten Definition beschreibt das Metaverse hier eine virtuelle Welt, die in Echtzeit neben der Realität existiert und von Menschen in Form von Avataren besucht werden kann. Tauchen die Protagonisten des Romans ins Metaverse ein, gelangen sie in eine Stadt, die am Rande einer hundert Meter breiten Straße erbaut wurde, welche wiederum um einen schwarzen, kugelrunden Planeten führt. Stephenson behauptet im Epilog des Buches, dass er den Begriff Metaverse selbst erfunden habe. Dabei handelt es sich um ein Kofferwort mit der Vorsilbe „meta“ (jenseits) und Universum.

 

Als einer der ersten Ansätze für die Umsetzung eines Metaverse gilt das Massively Multiplayer Online Role-Playing Game (MMORPG) „Habitat“ aus dem Jahr 1985. Das Computerspiel war der erste Versuch, eine virtuelle Gemeinschaft im großen Stil aufzubauen. Der nächste große Schritt in Bezug auf das Metaverse erfolgte Mitte der 1990er Jahre. Das Internet war durch immer kostengünstigere und flächendeckende Zugänge weltweit auf dem Vormarsch, sodass gleich mehrere Online-Plattformen mit dem Versuch einer realistischen, virtuellen Welt aus dem Boden schossen. Beispielhaft zu nennen sind hier Plattformen mit vielen Interaktionsmöglichkeiten wie „Active Worlds“ (1995) und „The Palace“ (1995). 2003 folgte dann „Second Life“, das bis heute erfolgreichste Metaversum. Über 70 Millionen registrierte Nutzer waren bei „Second Life“ aktiv oder sind dies immer noch, denn das Metaverse kann nach wie vor besucht werden.

 

Trotz der großen Beliebtheit von „Second Life“ rückte das Metaverse erst 2021 mit einem neu entflammten Hype in den Fokus der Öffentlichkeit. Ausgelöst wurde dieser durch den Verkauf von virtuellen Grundstücken in den Metaversen „Decentraland“ und „The Sandbox“, welche als NFTs erworben werden konnten. Auch andere Projekte wie „NEOS VR“ oder „Dual Universe“ arbeiten an der Erschaffung eines eigenen Metaverses. Sogar große Spielestudios sind inzwischen auf das Metaverse aufmerksam geworden. Im April 2021 gab das durch Fortnite populär gewordene Computerspielstudio Epic Games bekannt, selbst an einem Metaverseprojekt zu arbeiten. Mark Zuckerberg zog im Juli 2021 nach und benannte seinen Konzern Facebook in Meta Platforms um, was den Willen an der Arbeit an einem eigenen Metaverse unterstreichen sollte.

 

Im Jahr 2022 wurde das Metaverse bei der Consumer Electronics Show als nächster großer Zukunftstrend bezeichnet. Die Popularität des Metaverse schreitet also merklich voran, was auch der Industrie nicht verborgen geblieben ist. Vor allem für die Optimierung von Prozessen und die Durchführung von Schulungen wird das Metaverse als nützlich angesehen. So haben beispielsweise bereits Tech-Größen wie Siemens, Nvidia oder Teamviewer Angebote für dieses Anwendungsfeld entwickelt.

 

Wie funktioniert das Metaverse?

 

Da es sich beim Metaverse primär um ein Konzept einer virtuellen Welt handelt, die parallel zur realen Welt existiert, ist es schwer, auf diese Frage eine genaue Antwort zu finden.

 

Grundlegend lässt sich jedoch sagen, dass als Grundlage für ein Metaverse zunächst eine skalierbare und interoperable Infrastruktur geschaffen werden muss. Hierfür können z.B. Blockchain-Technologien zum Einsatz kommen, so wie es beispielsweise beim Metaverse Decentraland der Fall ist. Dabei spielen auch Überlegungen zu Datenschutz und Transparenz eine große Rolle. Neben Blockchain-Technologie können auch Cloud-Computing und andere verteilte Systeme für den Aufbau einer Blockchain genutzt werden.

 

Darüber hinaus ist bei vielen Metaverse-Projekten auch das Thema VR zentral. Die Nutzung von VR-Technologie ermöglicht den Besuchern des Metaverse ein besseres Eintauchen in die virtuelle Welt und trägt zu einer interaktiven Erfahrung bei. Mit Blick auf Projekte wie „Second Life“ zeigt sich aber auch, dass nicht jedes Metaverse auf den Einsatz von VR setzt. Neben VR kann auch AR zum Einsatz kommen, wobei digitale Elemente in die reale Umgebung eingefügt werden und Sie dadurch z.B. mit zusätzlichen Informationen ergänzen.

 

Damit ein Metaverse für Nutzerinnen und Nutzer an Attraktivität gewinnt, sollte es zudem über verschiedene Aktivitäten verfügen. Von Online-Meetings über Spiele und Einkäufe bis zu sozialen Interaktionen sind die verschiedensten Aktivitäten denkbar. Dabei spielt auch die Interaktion mit anderen Nutzern und Objekten der virtuellen Welt eine bedeutende Rolle. Neben Unterhaltungszwecken kann das Metaverse auch im beruflichen Kontext angewendet werden. So können z.B. Meetings oder Schulungen im Metaverse abgehalten werden.

 

Wie gelange ich ins Metaverse?

 

Wer sich selbst einmal einen Eindruck vom Metaverse verschaffen möchte, der muss zunächst über die benötigte Hardware verfügen. Je nachdem, welches der vielzähligen Metaversen, die sich aktuell in der Entwicklung befinden, besucht werden soll, ist hierfür ein Computer oder Smartphone nötig. Zusätzlich kann der Einsatz von VR-Technologie z.B. in Form einer VR-Brille nötig sein.

 

Sind die hardwaretechnischen Grundlagen geschaffen, muss der Nutzer nur noch das Metaverse seiner Wahl aufrufen, sich dort einen Account erstellen und schon steht der Reise in die virtuelle Welt nichts mehr im Wege.

 

Lohnt sich ein Investment?

 

Ohne Frage handelt es sich beim Metaverse um eine Thematik, die in den letzten Jahren merklich an Popularität gewonnen hat. Wie oben bereits beschrieben, sind bereits große Konzerne wie Nvidia, Meta oder Siemens in diesen Bereich eingestiegen. Dennoch müssen Anleger im Hinterkopf behalten, dass die heutige Technik ein vollumfängliches Metaverse aufgrund der benötigten Rechenleistung noch nicht stemmen kann. Experten gehen davon aus, dass die hierfür nötigen Bedingungen erst in 10 bis 20 Jahren gegeben sein werden. Daher bringt ein Investment in diesem Bereich ein gewisses Risiko mit sich, welchem sich Anleger durchaus bewusst sein sollten.

 

Trotzdem könnte sich hier für Anleger die Möglichkeit für ein frühzeitiges Investment bieten. Die Umsetzung des Metaverses steckt insgesamt noch in den Kinderschuhen, die wachsende Bedeutung der digitalen Welt könnte jedoch auch dem Metaverse zugutekommen und hier für einen stetigen Anstieg an Nutzenden sorgen, was sich wiederum positiv auf die Kurse der damit in Verbindung stehenden Wertpapiere auswirken dürfte. Wenn Sie sich also für ein Investment in dieses Gebiet entscheiden, sollten Sie sich im Voraus gründlich über verschiedene Metaverse-Projekte, die dahinterstehenden Unternehmen sowie die verwendete Technologie informieren. Nur so ist es möglich, das Geschäftsmodell im Kontext der Wettbewerbslandschaft zu bewerten.

 

Die besten Metaverse Aktien 2024

 

Um Ihnen hier die Suche zu erleichtern, haben wir im Folgenden einige vielversprechende Aktien rund um das Metaverse zusammengetragen. Interessant sind dabei vor allem Unternehmen, die selbst an einem eigenen Metaverse arbeiten oder die dafür benötigte Technik entwickeln. Aus diesem Grund liegt hier der Fokus vor allem auf dem Tech-Sektor. Wenn Sie also in Metaverse Aktien investieren wollen, sollten Sie ebenso auf Aktien aus anderen Bereichen investieren, um ihr Portfolio zu diversifizieren und sich gegen Verluste abzusichern. Darüber hinaus sollten Sie nicht nur auf eine Aktie aus dem Bereich Metaverse setzen, sondern Ihr Vermögen auf mehrere Unternehmen aus dem Sektor streuen.

 

  • Meta

 

Meta ist ein US-amerikanisches Technologieunternehmen, das im Jahr 2004 von Mark Zuckerberg, Eduardo Saverin, Andrew McCollum, Dustin Moskovitz und Chris Hughes gegründet wurde. Bekannt wurde das Unternehmen vor allem durch seine Social-Media-Plattform Facebook, die im Jahr 2022 von mehr als 2,9 Milliarden Menschen weltweit genutzt wurde. Neben Facebook sind auch andere bekannte Social Media Plattformen im Besitz von Meta wie z.B. Instagram oder WhatsApp.

 

Im Oktober 2021 kündigte das Unternehmen eine Umstrukturierung an und gab bekannt, dass es seinen Namen in "Meta" ändern würde, um den Fokus auf die Entwicklung des Metaversums zu betonen.

 

Zusätzlich gehört zu Meta auch Meta Quest, ehemals Oculus VR. Die Sparte des Unternehmens beschäftigt sich mit der Entwicklung von VR-Brillen. Somit ist Meta am Trend Metaverse sowohl auf Software- als auch auf Hardware-Seite beteiligt und kann hier von den Entwicklungen profitieren.

  • Roblox Coporation

 

Roblox ist ein US-amerikanisches Software-Unternehmen, welches im Jahr 2004 von David Baszucki gegründet wurde. Bekannt ist das Unternehmen vor allem für seine gleichnamige Spieleplattform, die seit ihrer Veröffentlichung im Jahr 2006 bereits 50 Millionen tägliche Nutzer angelockt hat. Mit Roblox ist es möglich, eigene Computerspiele zu entwerfen und diese gemeinsam mit anderen Nutzerinnen und Nutzern zu spielen. Nach eigenen Angaben ist Roblox bei der Zielgruppe von Kindern unter 13 Jahren am beliebtesten. Neben der Entwicklung eigener Computerspiele verfügt Roblox zudem über einen eigenen Markt für Avatare, bei welchem die Spieler ihre Spielfigur neu einkleiden können. Wöchentlich werden etwa 350 neue Inhalte veröffentlicht. Das große Ziel von Roblox ist es, eine eigene virtuelle Welt zu erschaffen, in der Nutzer quasi alles erwerben können, egal ob Haustiere, Häuser oder Kleidung.

 

Roblox unterhält mit der eigenen Spielplattform insgesamt also bereits eine etablierte virtuelle Welt, die in den kommenden Jahren weiter wachsen und ein immer umfassenderes Metaverse werden könnte.

 

  • Nvidia

 

Nvidia gilt als einer der größten Entwickler von Grafikprozessoren und Chips für Computer, Server und Spielekonsolen. Hauptsitz des seit 1993 bestehenden Unternehmens ist Santa Clara, Kalifornien. 2022 sicherte sich das Unternehmen in den Forbes Global 2000 der größten Unternehmen weltweit den 209. Platz. Insgesamt sind mehr als 22.000 Mitarbeiter für Nvidia tätig.

 

Mit den eigenen Produkten ist Nvidia durchaus am Fortschritt des Metaverses beteiligt. Schon jetzt finden sich beispielsweise Chips von Nvidia in dem geplanten Supercomputer von Meta namens AI Research SuperCluster wieder. Dieser Computer könnte sich in Zukunft als sehr bedeutend für die Weiterentwicklung des Metaverses erweisen. Außerdem entwickelt das Unternehmen mit dem Tool Nvidia Omniverse eine Echtzeit-Referenzentwicklungsplattform. Mit dieser soll es möglich sein, eigene Metaverse-Anwendungen zu erstellen und zu betreiben.

 

Insgesamt scheint Nvidia also in Bezug auf das Metaverse gut aufgestellt zu sein. Das zeigen auch Schätzungen. Während im Jahr 2020 der Markt für Gaming-Hardware zur Darstellung und Unterstützung digitaler Welten in 3D noch bei 63,5 Milliarden US-Dollar lag, soll er bis 2024 auf 77,8 Milliarden US-Dollar steigen. Von diesem Zuwachs sollte auch Nvidia profitieren können – immerhin verfügt das Unternehmen im Bereich der Gaming-Grafikkarten über einen Marktanteil von sage und schreibe 80%!

  • Unity Software 

 

Bei Unity Software handelt es sich um ein weiteres Software-Unternehmen, welches im Bereich vom Metaverse aktiv ist. 2004 wurde das US-amerikanische Unternehmen gegründet und hat heute seinen Sitz in San Francisco. Seit 2021 ist Unity Software auch an der Börse vertreten. Eines der wichtigsten Produkte von Unity Software ist die hauseigene Spiel-Engine Unity, mit der die Nutzer selbst Computerspiele erstellen können. 2020 verwendeten monatlich rund 2 Milliarden Nutzer die von Unity erstellten Anwendungen. Dabei ist die Software auch im 3D-Bereich, der für die Erstellung von Metaversen sehr bedeutend ist, beliebt. Für etwa die Hälfte aller 3D-Inhalte kommt Unity zum Einsatz. Somit ist auch Unity gut im Markt rund um das Metaverse positioniert.

 

Fazit und Empfehlung

 

Die Entwicklung des Metaverses steht noch ganz am Anfang. Für mutige Anleger, die gern frühzeitig in diesen Sektor einsteigen wollen, bietet sich jedoch jetzt hierfür eine gute Gelegenheit. Dabei haben Interessierte neben eher unbekannten Titeln auch die Möglichkeit, in Tech-Größen wie Meta oder Nvidia zu investieren, die sich schon an anderer Stelle einen Namen gemacht haben und am Markt fest etabliert sind. Anleger sollten jedoch im Hinterkopf behalten, dass große Durchbrüche im Metaverse aufgrund der begrenzten technischen Kapazitäten noch eine Zeit auf sich warten lassen könnten. Der Trend rund um virtuelle Welten und das Interesse der Allgemeinheit hieran zeigt aber, dass der Markt voller Potential steckt, was Anleger durchaus für sich nutzen könnten.

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