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Diese Chemie Aktien werden 2024 für Anleger interessant

08.03.2024 08:30
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Auf dem Börsenparkett bekommt man es mit den verschiedensten Branchen zu tun: Immobilien, Automobilproduktion, Baugewerbe, Chemie, Einzelhandel, Technologie und viele mehr. Dabei bringt jede Branche gewisse Eigenheiten mit sich, über die Anleger auf jeden Fall Bescheid wissen sollten, bevor sie in den jeweiligen Sektor investieren.

 

Aus diesem Grund nehmen wir Sie heute mit in die Chemie-Branche und zeigen Ihnen, bei welchen Aktien sich ein Investment lohnen könnte.

Das Wichtigste in Kürze:

 

  • Am Umsatz gemessen ist der Chemie-Sektor die drittgrößte Branche in Deutschland und hat damit einen großen Einfluss auf die Wirtschaft.

  • Wegen der Corona-Pandemie ist es aufgrund von Produktionsstopps in der Chemie-Branche weltweit zu zwischenzeitlichen Kurseinbrüchen gekommen. Aktuell geht es hier jedoch wieder bergauf.

  • Chemie-Aktien winken in der Regel mit hohen Dividenden und sind daher bei Anlegern überaus beliebt.

  • Die Chemie-Branche ist gleich aus mehreren Gründen auch heutzutage weiterhin von großer Bedeutung. Anleger haben durch Neuerungen beispielsweise die Möglichkeit, gezielt von neuen Verfahren und Methoden zu profitieren.

 

Inhaltsverzeichnis:

 

  • Darum befindet sich die Chemie-Branche im Boom

  • Lohnt sich ein Investment?

  • Für wen eignen sich Chemie Aktien?

  • Die besten Chemie Aktien 2024

    • BASF

    • Brenntag

    • Symrise

    • Air Products & Chemicals

    • Albemarle

  • Fazit und Empfehlung

 

Darum befindet sich die Chemie-Branche im Boom

 

Die Corona-Pandemie hat das Preisgefüge an einigen Märkten ordentlich durcheinandergewirbelt. Anders sieht es auch nicht in der Chemie-Branche aus. Denn es haben sich nicht nur die Rohstoffpreise erhöht, sondern auch die Preise vieler Chemikalien, was die Kassen bei großen Chemie-Konzernen klingeln lässt.

 

Vor allem in Deutschland hat die Chemiebranche einen wichtigen Stellenwert. So ist sie mit einem Jahresumsatz von rund 200 Milliarden Euro der drittgrößte Industriezweig des Landes. Auch weltweit ist Deutschland im Chemie-Bereich nicht unbedeutend. So gilt Deutschland nach China und den USA als drittgrößte Chemienation. Hinzu kommt, dass die Branche für fast alle anderen Industriezweige als Vorlieferant fungiert. Rund zwei Drittel der Produkte aus der Chemie-Branche gehen beispielsweise als Vorleistungsgüter in andere Industriezweige. Gerade in Zeiten von Lieferschwierigkeiten während und nach der Corona-Pandemie konnte die deutsche Chemie-Branche gegenüber ausländischen Mitbewerbern daher punkten und den Umsatz erhöhen. Ein wichtiger Punkt, denn gerade zu Pandemie-Beginn hatten Chemie-Konzerne aufgrund von Produktionsstopps mit Nachfrageeinbrüchen zu kämpfen, die sich auch in den Aktien der Unternehmen widergespiegelt haben. Als erstes war die Entwicklung in China zu beobachten. Im weiteren Verlauf der Corona-Pandemie weitete sich dies jedoch auch auf andere Länder aus.

 

Aktuell geht es in der Branche jedoch wieder aufwärts, weshalb sich die Kurse aus dem Sektor ebenfalls wieder gen Norden bewegen. Für Anleger bieten sich damit nun günstige Gelegenheiten zum Einstieg in diesen Sektor.

 

Lohnt sich ein Investment?

 

Das Wiederaufleben des Chemie-Sektors ist nur ein Grund, warum man jetzt in Chemie Aktien investieren sollte. Denn zusätzlich sind Chemie Aktien unter Anlegern aufgrund ihrer üblicherweise recht hohen Dividende beliebt. Auch diese waren zwar während der Corona-Pandemie temporär gesunken, legen aber jetzt wieder nach und nach zu.

 

Demgegenüber steht die Eigenart von Chemie Aktien, dass sie gerade bei breit aufgestellten Chemie-Unternehmen recht konjunkturanfällig sind. Das hängt damit zusammen, dass beispielsweise bei einer Rezession weniger Vorprodukte für andere Industriezweige benötigt werden, weshalb die Nachfrage dann nachlässt. Schwächelt also die Wirtschaft, geht es oftmals auch bei Chemie Aktien bergab. Aktien von Chemie-Unternehmen hingegen, die eine spezifischere Ausrichtung besitzen, haben sich in der Vergangenheit jedoch als vergleichsweise resistenter erwiesen.

 

Chemie Aktien sind alles in allem eine gute Ergänzung für das eigene Depot. Dabei sollten Anleger jedoch stets die Gesamtgewichtung im Auge behalten und auf eine breite Streuung der Werte nach Branchen und Ländern setzen. So können Sie Ihr Risiko senken und sich gegen breite Verluste absichern.

 

Für wen eigenen sich Chemie Aktien?

 

Mit einem Investment in Chemie Aktien können Anleger ihr Geld in einer Branche anlegen, die von großer Bedeutung für fast alle restlichen Industriezweige ist. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, von neuen Innovationen in Bezug auf Produktionsverfahren und neuartigen Produkten zu profitieren. Von großer Bedeutung ist heutzutage insbesondere die Substitution erdölbasierter Produkte wie Kunststoff. Auch bei der Anpassung der Lebensmittelproduktion auf den Klimawandel und das Bevölkerungswachstum sind spannende Entwicklungen zu beobachten.

 

Innovation ist somit auch in der Chemie-Branche weiterhin ein wichtiges Thema. Damit sind Chemie Aktien grundsätzlich für alle Marktteilnehmer interessant. Es gilt jedoch zu beachten, dass ein Investment an der Börse immer mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Recherchieren Sie daher vorab genau, in welche Unternehmen Sie investieren. Dadurch lässt sich das eingegangene Risiko besser einschätzen.

 

Die besten Chemie Aktien 2024

 

Um Ihnen die Suche nach vielversprechenden Chemie Aktien zu erleichtern, zeigen wir Ihnen im Anschluss eine Auswahl an Top-Titeln, die Sie für Ihr Investment in den Chemie-Sektor mit in Betracht ziehen können. Neben ausländischen Aktien kommen dabei auch einige in Deutschland beheimatete Chemie-Unternehmen zum Zug, da sie sich in ihren Bereichen eine führende Marktposition sichern konnten.

 

 

BASF

 

Den Anfang macht der nach Umsätzen weltweit größte Chemiekonzern BASF. Seinen Sitz hat das Unternehmen in Ludwigshafen am Rhein und besteht bereits seit 1865. Gegründet wurde das Unternehmen noch unter dem Namen „Badische Anilin- & Soda-Fabrik“. Inzwischen ist BASF in 91 Ländern aktiv, in denen insgesamt 239 Produktionsstandorte betrieben werden. 2023 erreichte der Konzern einen Umsatz von 68,9 Milliarden Euro. Der Großteil entfiel dabei auf den europäischen Raum. Danach folgen Nordamerika sowie die Asiatisch-Pazifische Region.

 

Bei seiner Produktpalette ist BASF breit aufgestellt. So stellt das Unternehmen neben Petrochemie-Produkten wie Ethen und Weichmachern auch Zwischenprodukte für die Textil-, Bau, Pharma- und Automobilindustrie her. Zudem werden Hochleistungskunststoffe, Polyamid-Produkte sowie Monomere (z.B. Alkoholate, Soda, Salzsäure, Salpetersäure usw.) produziert. Hinzu kommen Kraft- und Schmierstofflösungen, Lacke, Pflanzenschutzmittel, Saatgut und Inhaltsstoffe für Nahrungsmittel. Anleger, die in dieses Unternehmen investieren, können also von den verschiedensten Bereichen in der Chemie-Branche profitieren, was den Titel zu einem soliden Kandidaten für das eigene Depot macht.

 

Brenntag

 

Wir bleiben ganz an der Spitze der Chemie-Branche, denn bei Brenntag haben wir es mit dem größten Chemie-Händler weltweit zu tun. Auch dieses Unternehmen stammt aus Deutschland und sitzt in Essen. Seit seiner Gründung im Jahr 1874 hat der Konzern eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen und kann heute etwa 600 Standorte in 72 verschiedenen Ländern vorweisen. 2023 gelang es dem Unternehmen, einen Umsatz von 16,8 Milliarden Euro einzufahren.

 

Brenntag lässt sich grob in 2 globale Geschäftsbereiche unterteilen: Brenntag Essentials fokussiert sich vor allem auf Prozesschemikalien für vielfältige Anwendungsbereiche. Brenntag Specialities hingegen setzt den Schwerpunkt auf ausgewählte Dienstleistungen und Fokusindustrien wie Pharma und Ernährung. Insgesamt finden sich mehr als 10.000 Positionen im Produktkatalog von Brenntag wieder, die wiederum Abnehmer in der Pharma-, Kosmetik-, Nahrungs- und Futtermittelindustrie finden. Da Brenntag selbst als Händler von Chemie-Produkten gilt, zeichnet sich die Aktie des Konzerns als deutlich konjunkturresistenter aus, was für Anleger im turbulenten Börsenalltag ein klarer Pluspunkt ist.

 

 

Symrise

 

Anders als unsere ersten beiden Titel in dieser Auflistung ist Symrise spezieller aufgestellt. Das deutsche Unternehmen bietet Duft- und Geschmacksstoffe sowie kosmetische Grund-, Inhalts- und Wirkstoffe an und führt insgesamt etwa 34.000 verschiedene Produkte. 2003 ist Symrise aus einer Fusion der Unternehmen Dragoco und Haarmann & Reimer entstanden. Heute existieren über 100 Standorte weltweit. Die mehr als 6.000 Kunden des Unternehmens verteilen sich auf 150 Länder. Im Segment der Duft- und Geschmacksstoffe hat sich Symrise dabei über die Jahre den Titel des Weltmarktführers erkämpfen können.

 

Trotz der Nachwehen der Corona-Pandemie hat Symrise seinen Umsatz im gesamten Geschäftsjahr 2023 um 2,40% auf 4.730 Millionen Euro steigern können. Damit erweist sich Symrise mit seinen Kunden aus dem Konsumgüterbereich wie z.B. Schwarzkopf, Coca-Cola, Dior, Nestlé und vielen mehr als vergleichsweise sehr krisenfest. Gerade in Krisenzeiten ist Symrise daher ein sehr interessanter Titel für Anleger.

 

Air Products & Chemicals

 

Mit Air Products & Chemicals hat es auch ein US-amerikanisches Unternehmen auf unsere Liste geschafft. Wie der Name bereits verrät, stellt der Konzern Industriegase und Chemikalien her. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Allentown, Pennsylvania. In Hattingen betreibt Air Products & Chemicals zudem eine deutsche Niederlassung.

 

Neben Industriegasen und Chemikalien beschäftigt sich das seit 1940 bestehende Unternehmen zusätzlich mit Halbleitermaterialien und Raffinerie-Wasserstoff, welcher z.B. auch als Treibstoff für Space-Shuttles zum Einsatz kam. Zudem gilt Air Products & Chemicals als einziges Unternehmen weltweit, welches eine Fabrik zur Extraktion von Helium aus Kohlendioxid betreibt.

 

In den USA gilt der Konzern als einer der führenden Produzenten für Industriegase und Chemieprodukte. Das zeigt sich auch beim Umsatz. Im Jahr 2023 fuhr das Unternehmen 12,6 Milliarden US-Dollar ein – ein Wert, der sich durchaus sehen lassen kann.

 

 

Albemarle

 

Albemarle stammt ebenfalls aus den USA. Der Spezialchemiekonzern aus Charlotte, North Carolina, fokussiert sich vor allem auf die Produktion von Lithium und Lithiumverbindungen. Untergliedert wird das Unternehmen in die 3 Bereiche Lithium, Bromine Specialties und Catalysts. Im Rahmen des Lithium-Bereichs verfügt Albemarle über eigene Minen, in denen Lithiumsalz gefördert wird. Daraus entstehen Lithiumcarbonat und Lithiumhydroxid, welche wiederum wichtige Bestandteile für Lithium-Ionen-Akkus sind. Für Batterieprodukte wird außerdem Lithiumsulfid und Lithiumbisborat produziert.

 

Zum Bereich Bromine Specialities zählt die Produktion von elementarem Brom sowie Bromwasserstoffsäure. Zusätzlich werden Bromide und bromhaltige Flammschutzmittel hergestellt. Der letzte Geschäftsbereich Catalysts umfasst die Erzeugung von Katalysatoren für Raffinieren. Hierzu zählen z.B. FFC-Katalysatoren.

 

Im Jahr 2023 fuhr das Unternehmen einen Umsatz von 9,61 Milliarden US-Dollar ein und konnte damit die Anleger aufgrund der gestiegenen Preise für Batterierohstoffe deutlich von sich überzeugen. Auch die Aussichten für die Zukunft sind bei diesem Titel vielversprechend, weswegen es sich durchaus lohnt, die Aktie des Unternehmens im Auge zu behalten.

 

Fazit und Empfehlung

 

Nun wissen Sie, welche Aktie aus der Chemie-Branche auf Ihrer Beobachtungsliste nicht fehlen sollten. Wenn Sie jetzt überzeugt sind und selbst in den Sektor einsteigen möchten, raten wir Ihnen, stets die Gesamtgewichtung Ihres Depots im Auge zu behalten. Um sich gegen Kursschwankungen und starke Rücksetzer abzusichern, ist es beim Handel an der Börse stets sinnvoll, auf verschiedene Werte aus verschiedenen Branchen und Teilen der Erde zu setzen. Dadurch senken Sie erfolgreich Ihr Risiko und sind somit dem Schritt hin zu einem erfolgreichen Investment bereits nähergekommen.

 

Nun wünschen wir Ihnen viel Erfolg auf dem Börsenparkett.

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