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Sartorius kappt seine Prognose für 2024

22.07.2024 09:09
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Das zweite Quartal läuft besser, dennoch muss der Pharma- und Laborzulieferer die Prognose anpassen. Sartorius geht nunmehr von einem Umsatz auf Vorjahresniveau aus.

Der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius hat nach Umsatz- und Ergebniseinbußen im ersten Halbjahr seine Jahresziele gesenkt. Aufgrund hoher Volatilität und eingeschränkter Prognostizierbarkeit blickt der Göttinger DAX-Konzern vorsichtiger auf die zweite Jahreshälfte, wie am Donnerstag nach Börsenschluss mitgeteilt wurde. In den ersten sechs Monaten 2024 sank der Umsatz wechselkursbereinigt um 2,2 Prozent auf 1,68 Milliarden Euro. Obwohl der Umsatz von April bis Juni um 3,6 Prozent stieg, konnte er den Rückgang zu Jahresbeginn nicht ausgleichen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel im ersten Halbjahr um 8,8 Prozent auf 471 Millionen Euro, und die Ebitda-Marge verringerte sich auf 28,1 Prozent. Das Periodenergebnis schrumpfte auf 148 Millionen Euro, verglichen mit 202 Millionen Euro im Vorjahr.

 

Bereits im ersten Quartal hatte Sartorius mit schwachen Ergebnissen enttäuscht, vor allem aufgrund einer ausgeprägten Investitionszurückhaltung, insbesondere in China. Die Lage hat sich seitdem nicht verbessert. Daher senkt das Management nun die Prognose für das Gesamtjahr 2024. Der Umsatz wird voraussichtlich auf Vorjahresniveau bleiben, mit einer Bandbreite von leicht negativ bis leicht positiv. Zuvor hatte das Management einen Umsatzanstieg im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich erwartet. Die Sartorius-Aktie fiel am Freitagmorgen zum Handelsstart um mehr als 15 Prozent auf 209,10 Euro und war damit der mit Abstand schwächste Wert im DAX.

 

Sartorius-Chef Joachim Kreuzberg vergleicht die Lage seines Unternehmens und der Branche mit der Halbleiterindustrie, die trotz ihres starken Wachstums Zyklen mit wechselnden Ergebnissen aufweist. „Das ist ein Industriephänomen und nicht Sartorius-spezifisch“, sagte Kreuzberg. Aktuell sei es „eine Welle um ein zugrunde liegendes stabiles Bild“, und „Gesundheit ist und bleibt ein Megatrend.“ Mittel- bis langfristig erwartet er eine positive Entwicklung des Sartorius-Aktienkurses. Die Maßnahmen aus dem Sparprogramm von über 100 Millionen Euro sollten sich im weiteren Jahresverlauf positiv auf die Profitabilität auswirken, werden jedoch die geringeren Volumenerwartungen vermutlich nicht vollständig ausgleichen können. Zudem könnte der Abbau der Lagerbestände durch reduzierte Produktionsauslastung die Ertragsentwicklung belasten. Daher rechnet Sartorius für das Gesamtjahr mit einer Ebitda-Marge von 27 bis 29 Prozent, anstelle der zuvor angepeilten etwas über 30 Prozent.

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