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DAX sucht nach Impulsen

10.07.2024 07:52
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Nach den erheblichen Kursrückgängen von gestern sucht der DAX jetzt nach einer neuen Richtung. Investoren versuchen immer noch, die jüngsten Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell einzuordnen.

Der deutsche Leitindex dürfte zur Wochenmitte einen Stabilisierungsversuch unternehmen: Nach seinem gestrigen Kursrutsch notiert der deutsche Leitindex vorbörslich etwas höher. Der Broker IG taxiert den DAX aktuell 0,1 Prozent im Plus bei 18.251 Punkten, nachdem er tags zuvor 1,3 Prozent schwächer bei 18.236 Punkten geschlossen hatte. Nach dem gescheiterten Ausbruchsversuch ist der starke Aufwärtstrend der Vorwoche beendet. Der DAX befindet sich wieder in seiner alten Handelsspanne zwischen 18.000 und 18.400 Punkten.

 

Anleger interpretieren noch die jüngsten Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des US-Senats. Obwohl Powell angesichts der Fortschritte bei der Bekämpfung der Inflation und des stabilen Arbeitsmarktes eine zukünftige Zinswende in Betracht zieht, betonte er, dass größere Zuversicht notwendig sei, dass die Inflation nachhaltig auf das Zwei-Prozent-Ziel der Federal Reserve zusteuert. Powells Aussagen führten gestern bereits zu Unsicherheiten an der Wall Street. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,1 Prozent tiefer bei 39.291 Punkten. Der technologielastige Nasdaq stieg hingegen moderat um 0,1 Prozent auf 18.429 Zähler. Der breit gefasste S&P 500 legte leicht auf 5.576 Punkte zu.

 

Die asiatischen Aktienmärkte senden am Morgen gemischte Signale. In Tokio steigt der Nikkei-Index, der 225 Werte umfasst, im späten Handel um 0,2 Prozent. In China haben jedoch die jüngsten Inflationsdaten die Anleger beunruhigt: Die Verbraucherpreise stiegen im Juni zum fünften Mal in Folge, blieben aber aufgrund der schwachen Nachfrage hinter den Erwartungen zurück. Die Börse in Shanghai notiert aktuell 0,4 Prozent im Minus.

 

Im asiatischen Devisenhandel steigt der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0821 US-Dollar. Am Goldmarkt gibt es wenig Bewegung: Eine Feinunze kostet am Morgen etwa 0,1 Prozent mehr bei 2.367 US-Dollar. Die Ölpreise fallen zur Wochenmitte weiter. Die Nordseesorte Brent verbilligt sich um 0,3 Prozent auf 84,41 US-Dollar pro Barrel (159 Liter). In den USA sind die Rohöl- und Kraftstoffvorräte in der vergangenen Woche jedoch gesunken, was auf eine stabile Nachfrage hinweist.

 

Heute sieht es terminsseitig relativ ruhig aus: About You veröffentlicht Quartalszahlen, BMW Absatzzahlen für das zweite Quartal. Im Fokus steht die Prognosesenkung von Volkswagen: Milliardenschwere Belastungen, insbesondere bei Audi, drücken auf das Ergebnis. Auch die Dachholding Porsche SE erwartet weniger Gewinn. Die VW-Aktie fiel daher am Dienstagabend deutlich. Porsche AG und Traton sind von den Belastungen nicht betroffen. Weiterhin im Blick sind die Vortagesgewinner im DAX: Covestro, Rheinmetall und BMW. Die Aktie des Hamburger Biotech-Unternehmens Evotec könnte von einer Kooperation mit dem US-Pharmakonzern Pfizer profitieren.

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