Nach einem Rückgang gestern dürfte es heute an der Frankfurter Wertpapierbörse leicht bergauf gehen. Der Broker IG sieht den DAX aktuell um 0,2 Prozent höher bei 18.205 Punkten. Am Vortag verzeichneten die deutschen Blue Chips noch einen Rückgang um 0,7 Prozent auf 18.164 Zähler, wobei sie zeitweise bis auf 18.030 Punkte fielen. Der DAX bleibt somit weiterhin in einer Seitwärtsbewegung zwischen 18.000 Punkten auf der Unterseite und 18.350/18.400 Zählern auf der Oberseite gefangen. Ein klarer Trend für den deutschen Leitindex könnte erst durch einen Ausbruch über bzw. unter diese Marken wieder hergestellt werden.

Die jüngsten Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell geben den Anlegern etwas Hoffnung: Powell erklärte am Dienstag, dass die USA wieder einen "disinflationären Pfad" einschlagen würden. Er warnte jedoch, dass die politischen Entscheidungsträger weitere Daten benötigten, bevor sie eine Zinssenkung in Erwägung ziehen könnten.

Die Wall Street lieferte starke Vorgaben: Der breiter gefasste S&P 500 stieg gestern um 0,6 Prozent auf 5.509 Punkte, während der Dow-Jones-Index um 0,4 Prozent auf 39.331 Punkte zulegte. Besonders deutliche Gewinne verzeichnete die Technologiebörse Nasdaq mit einem Anstieg um 0,8 Prozent auf 18.028 Punkte, angetrieben durch einen Kurssprung bei Tesla, der für gute Stimmung sorgte. Heute findet an der Wall Street ein verkürzter Handel statt - Aktien werden bis 19 Uhr MEZ gehandelt, Anleihen bis 20 Uhr MEZ. Morgen bleiben die US-Börsen aufgrund des Feiertags "Independence Day" komplett geschlossen.

Die positiven Impulse von der Wall Street zeigen am Morgen Wirkung an der japanischen Börse: Der Nikkei-Index, bestehend aus 225 Werten, liegt im späten Handel 1,2 Prozent höher bei 40.540 Punkten. Im Gegensatz dazu verzeichnen die chinesischen Börsen aufgrund schwacher Konjunkturdaten Verluste. In Shanghai sinkt der Markt um 0,4 Prozent. Gemäß der jüngsten Caixin-Umfrage wuchs der chinesische Dienstleistungssektor im Juni so langsam wie seit acht Monaten nicht mehr, und das Vertrauen erreichte den niedrigsten Stand seit vier Jahren.

Heute ist der Konjunkturkalender vollgepackt: In den USA stehen unter anderem die Handelsbilanz, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der Auftragseingang der Industrie an. Am Abend wird zudem das Protokoll der Fed-Sitzung vom 12. Juni veröffentlicht. Am späten Vormittag werden außerdem die Erzeugerpreise in der Eurozone bekannt gegeben.