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DAX – Droht der nächste Kursrutsch?

19.04.2024 07:54
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Die anhaltenden Spannungen im Nahen Osten dürften den DAX zum Ende der Woche stark belasten. Eine zunehmende Verschärfung der Lage könnte zu weiteren Verlusten am deutschen Aktienmarkt führen.

Der jüngste Erholungsversuch im deutschen Leitindex scheint gescheitert zu sein. Nach einem Anstieg um 0,4 Prozent auf 17.837 Punkte gestern drohen dem DAX zum Wochenschluss deutliche Kursverluste. Der Broker IG taxiert das deutsche Börsenbarometer zur Stunde 1,3 Prozent tiefer bei 17.597 Punkten. Diese Entwicklung ist auf die erneute Verschärfung der Lage im Nahen Osten zurückzuführen. Laut ABC News haben israelische Raketen ein Ziel im Iran getroffen, was offenbar eine Reaktion auf den ersten direkten Angriff des Irans auf Israel am vergangenen Wochenende darstellt. Mit dem sich abzeichnenden Kursrutsch würde der DAX sowohl unter das Wochentief vom Dienstag bei 17.714 Zählern als auch unter die 50-Tage-Linie fallen, was die mittelfristigen Perspektiven im DAX deutlich trüben würde.

 

Bereits gestern wurden die Erholungstendenzen an der Wall Street durch nachlassende Zinsaussichten und Gewinnmitnahmen gebremst. Der Dow-Jones-Index schloss moderat um 0,1 Prozent höher bei 37.775 Punkten, während der technologielastige Nasdaq um 0,5 Prozent auf 15.601 Punkte zurückging. Der breit gefasste S&P 500 verlor ebenfalls 0,2 Prozent und schloss bei 5.011 Punkten.

 

Darüber hinaus gibt es deutlich negative Signale aus Japan für den DAX-Handel. Der Nikkei-Index fiel zum Wochenschluss zeitweise um mehr als drei Prozent auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwei Monaten. Im späten Handel notiert das japanische Börsenbarometer derzeit 2,5 Prozent im Minus. Die Börse in Shanghai verzeichnet derzeit einen Rückgang von 0,3 Prozent.

 

Die Angst vor einer Eskalation im Nahen Osten infolge des iranischen Angriffs auf Israel spiegelt sich auch im Goldpreis wider, der sich seinem vor einer Woche erreichten Allzeithoch von knapp 2.432 US-Dollar pro Feinunze erneut annähert. Das Edelmetall, das oft als "sicherer Hafen" gilt, verzeichnet am Morgen einen Anstieg um ein Prozent auf 2.418 US-Dollar pro Feinunze. Gleichzeitig verliert der Euro 0,1 Prozent und steht bei 1,0634 US-Dollar.

 

Zum Ende der Woche ist es auf der Unternehmensagenda noch recht ruhig, da die Berichtssaison in der kommenden Woche erst richtig Fahrt aufnehmen wird. Heute veröffentlichten Procter & Gamble, Schlumberger und American Express ihre Quartalszahlen. Einige Analystenbewertungen stehen im Fokus: Die Deutsche Bank stufte Rheinmetall von "Buy" auf "Hold" herab und senkte das Kursziel von 540 auf 510 Euro. Barclays zeigte sich für Thyssenkrupp noch pessimistischer und reduzierte das Kursziel von 7 auf 5 Euro. Hingegen wurde Süss Microtec von Stifel von "Hold" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 39 auf 46 Euro angehoben. Anleger sollten zudem beachten, dass einige Unternehmen ex Dividende gehandelt werden, darunter Siemens Healthineers mit 0,95 Euro je Aktie und Beiersdorf mit 1,00 Euro je Aktie. Die Aktien von Lufthansa und TUI stehen im frühen Handel auf der Handelsplattform Lang & Schwarz unter Druck.

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