Nachrichten, Rohstoffe

Silber: Starke Preisentwicklung voraus

18.03.2024 08:35
news

Experten zufolge könnte der Silberpreis deutlich stärker steigen als der Goldpreis, wobei eine neue Regelung unter anderem den benötigten Auftrieb liefern soll.

Nitesh Sha, Vermögensverwalter von WisdomTree, prognostiziert, dass Silber im Jahr 2024 um 9,2 Prozent zulegen wird - ein deutlich stärkeres Wachstum im Vergleich zu Gold, das Sha mit einem Plus von 7,3 Prozent vorhersagt. In einem aktuellen Kommentar, der dem Fachmagazin Institutional Money vorliegt, schreibt er: „Bis zum vierten Quartal 2024 erwarten wir, dass der Silberpreis bei mehr als 26 US-Dollar pro Unze liegen wird.“ Silber verzeichnete bis zuletzt eine weniger positive Entwicklung im Vergleich zu Gold, das im vergangenen Jahr ein Allzeithoch erreichte. Trotz des gestiegenen Bedarfs in industriellen Anwendungen und des rückläufigen Angebots im Jahr 2023 blieb der Silberpreis um 0,65 Prozent hinter Gold zurück. Nitesh Sha betont, dass Silber - unter Berücksichtigung der Investitionsnachfrage - drei Jahre in Folge ein Angebotsdefizit aufwies. Er prognostiziert jedoch, dass sich dies in diesem Jahr ändern wird. Angesichts der erwarteten Zinssenkungen deuten sich eine Annäherung der Metallpreise an. Laut Sha wird Silber in diesem Szenario besser abschneiden als Gold.

 

Die Kursentwicklungen von Silber und Gold sind stark korreliert, und Nitesh Sha erwartet, dass diese Korrelation auch in Zukunft bestehen bleibt. Sha erklärt, dass Silber im Falle einer wirtschaftlichen Rezession von einem Anstieg des Goldpreises profitieren dürfte. Obwohl zunächst Gold die Oberhand behalten könnte, ist Sha überzeugt, dass letztendlich der Silberpreis dominieren wird. Er betont, dass die industrielle Nachfrage nach Silber, insbesondere durch die Photovoltaik, die 5G-Technologie und die Elektronik in Autos, einen Höchststand erreicht hat und weiter steigen wird. Laut Shas Modellen stieg der Silberpreis in der Vergangenheit um 1,4 Prozent pro 1,0-prozentigem Anstieg des Goldpreises. Obwohl diese Hebelwirkung im letzten Jahr schwach war, erwartet Sha, dass Zinssenkungen den nächsten großen Katalysator für beide Metalle darstellen werden.

 

Ab Januar tritt eine Regelung in Kraft, die dazu führen könnte, dass preiswerte Silbermünzen wieder vermehrt auf den Markt gelangen: die sogenannte Differenzbesteuerung. Diese Regelung ermöglicht es Händlern, nur die Mehrwertsteuer auf die Differenz zwischen dem Einkaufs- und Verkaufspreis des Silbers zu erheben, anstatt auf den gesamten Betrag. Das Finanzministerium hatte diese Regelung Ende 2022 abgeschafft, doch nun wird sie unter neuen Voraussetzungen wieder eingeführt. Für Anleger bedeutet dies, dass die Preise für differenzbesteuerte Produkte je Feinunze um mehrere Prozent sinken könnten. Diese niedrigere Besteuerung dürfte Anleger dazu ermutigen, in diesem Jahr gezielt in Silber zu investieren.

Diesen Beitrag melden