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Bitcoin kaufen

12.12.2022 13:16
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Seit der Bitcoin im Jahr 2017 die erste große Kursrallye hingelegt hat, ist die Kryptowährung in aller Munde. Womöglich sind auch Sie dadurch auf den Bitcoin aufmerksam geworden. Doch bevor Sie Bitcoins in Ihr eigenes Depot aufnehmen, sollten Sie sich grundlegend über die Charakteristika der Kryptowährung informieren, denn wie jedes Investment ist auch der Handel mit Bitcoins mit einem gewissen Risiko verbunden.

 

In diesem Artikel erfahren Sie, was Bitcoins bzw. Kryptowährungen allgemein überhaupt sind, wie sich der Wert der Kryptowährung entwickelt und auf welchem Wege Sie hier investieren können.

Das Wichtigste in Kürze:

 

  • Der Bitcoin ist die größte Kryptowährung. Bei diesen handelt es sich um digitale Vermögenswerte, die auf der sogenannten Blockchain basieren.

  • Schon im Jahr 2009 wurde der Bitcoin ins Leben gerufen.

  • Der Kurs der Kryptowährung ist hochvolatil, birgt aber zeitgleich auch ein hohes Gewinnpotential.

  • Es gibt drei Wege von den Kursbewegungen des Bitcoins zu profitieren: der Erwerb von echten Bitcoins, Bitcoin-ETPS und Bitcoin-Derivate.

  • Echte Bitcoins können über Broker und Krypto-Börsen erworben werden.

 

Inhaltsverzeichnis:

 

  • Was sind Kryptowährungen

  • Was ist der Bitcoin?

  • Wie funktioniert der Bitcoin?

  • Wie entwickelt sich der Wert des Bitcoins?

  • Kann der Bitcoin wertlos werden?

  • Wie kann ich in den Bitcoin investieren?

    • Echte Bitcoins

    • Bitcoin-ETPS

    • Bitcoin-Derivate

  • Wie kann ich Bitcoins kaufen?

  • Was sind die Vor- und Nachteile des Bitcoins?

  • Wie bewahre ich Bitcoins auf?

  • Passt der Bitcoin zu mir als Anlegertyp?

  • Das sollten Sie außerdem noch wissen

    • Typische Fehler beim Kauf von Kryptowährungen

    • Risikostreuung

    • Muss ich meine Anlage in Kryptowährungen versteuern?

  • Fazit und Empfehlung

 

Was sind Kryptowährungen?

 

Bei Kryptowährungen handelt es sich ganz grob betrachtet um digitale Vermögenswerte. Ähnlich wie bei klassischen Währungen wie beispielsweise dem Euro oder US-Dollar (auch Fiat-Währungen genannt) können Kryptowährungen getauscht oder zum Handeln genutzt werden. Der große Unterschied zu jenen Währungen liegt vor allem in ihrer Kontrolle. Im Gegensatz zu sogenannten Papier- oder Fiat-Währungen werden Kryptowährungen nämlich nicht von Regierungen oder finanziellen Institutionen kontrolliert. Grundlage für Kryptowährungen bieten oftmals die sogenannten Blockchains, die einen dezentrale Aufbau ermöglichen.

 

Was ist der Bitcoin?

 

Der Bitcoin gilt als Ur-Gestein unter den Kryptwährungen, denn er wird als die älteste moderne Kryptowährung bezeichnet. Vielleicht mögen Sie jetzt über den Begriff „modern“ gestolpert sein, aber dieser ist hier ganz zentral, denn der Bitcoin ist in der Tat nicht die erste Kryptowährung überhaupt. Bereits vor dem heutzutage sehr beliebten Coin hat es andere Kryptowährungen gegeben. Beispielhaft zu nennen sind hier unter anderem Bit Gold oder B-Money. Jedoch konnte sich keine dieser Kryptowährung wirklich durchsetzen oder am Markt etablieren. Somit war der Bitcoin die erste Kryptowährung, die sich wirklich beständig auf dem Markt halten konnte.

 

Bereits seit dem 12. Januar 2009 gibt es den Bitcoin. An diesem Tag wurde die Kryptowährung von Satoshi Nakamoto veröffentlicht. Bei diesem Namen handelt es sich um ein Pseudonym, niemand weiß also, wer Satoshi Nakamoto wirklich ist. Obwohl sich Nakamoto seit mehreren Jahren vom Bitcoin und dazugehörigen Online-Foren zurückgezogen hat, ist der Bitcoin heute die größte Kryptowährung der Welt (an der Marktkapitalisierung gemessen). Zu Höchstzeiten erreichte ein Bitcoin den Wert von 67.000 US-Dollar und gilt somit als Vorreiter am Kryptomarkt.

 

Wie funktioniert der Bitcoin?

 

Als Kryptowährung basiert der Bitcoin auf der sogenannten Blockchain. Eine Blockchain beruht grob gesagt auf 3 verschiedenen Prinzipien.

 

Das erste Prinzip lässt sich gut mit der Wirkungsweise eines offenen Kassenbuches vergleichen. Ähnlich wie bei solch einem Kassenbuch kann jeder innerhalb des Netzwerkes der Kryptowährung die Transaktionen einsehen. Dadurch ist es möglich, dass ungültige Transaktionen schnell erkannt und unterbunden werden können. Um die Blockchain vor Manipulationen zu schützen, kommt das 2. Prinzip zum Einsatz. Die Informationen zu den Transaktionen werden nämlich nicht nur auf einem Computer hinterlegt, sondern viel mehr auf einem ganzen Netzwerk an Geräten. Jedes dieser Geräte enthält eine eigene, vollständige Kopie des Kassenbuches. Um alle Versionen des Kassenbuches stets auf dem aktuellen Stand zu halten, kommt das letzte Prinzip zum Einsatz – das Minen. Die Miner halten das Netzwerk auf dem neusten Stand und aktualisieren es stetig. Dies gilt unter anderem auch für Transaktionen, die z.B. geprüft und bestätigt werden müssen. Wie genau die Validierung der Transaktionen bei der Kryptowährung abläuft, hängt vom jeweiligen Konsensverfahren ab.

 

Beim Bitcoin wird das sogenannte Proof-of-Work Verfahren genutzt.  Um eine Transaktion validieren und somit neue Blöcke an die Blockchain (bzw. neue Einträge ins Kassenbuch) anfügen zu können, müssen bei diesem Verfahren komplexe kryptografische Gleichungen gelöst werden. Als Belohnung hierfür erhält der Miner am Ende Bitcoins. Dadurch wird die Kryptowährung geschürft. Nachteilig bei diesem Konsensverfahren ist jedoch der sehr hohe Energieverbrauch, der für das Lösen der Gleichungen benötigt wird.

 

Konnte die Transaktion validiert werden, wird diese im Kassenbuch bzw. der Blockchain vermerkt. Hiermit ist die Transaktion abgeschlossen. Wird eine neue Zahlung getätigt, beginnt dieser Prozess wieder von vorn.

 

Wie entwickelt sich der Wert des Bitcoins?

 

Anders als bei klassischen Währungen wie dem US-Dollar oder Euro steht hinter dem Bitcoin keine feste Institution, die dessen Wert festlegt. Stattdessen wird der Preis über Angebot und Nachfrage reguliert. Das bedeutet im Klartext: ist die Nachfrage hoch, das Angebot aber nur klein, steigt der Bitcoin-Kurs. Nimmt die Nachfrage aber ab, sodass das Angebot die Nachfrage übersteigt, sinkt der Preis.

 

Das Angebot an Bitcoins ist jedoch endlich, denn bei der „Geburt“ der Kryptowährung wurde festgelegt, dass es maximal 21 Millionen Bitcoins geben kann. Hierdurch wird mit fortschreitender Zeit auch das Minen von neuen Bitcoins immer schwieriger.

 

Obwohl allein Angebot und Nachfrage den Bitcoin-Preis bestimmen, kann sich die Kryptowährung natürlich nicht komplett vor äußeren Einflüssen schützen. So kommt es auch dazu, dass politische und wirtschaftliche Ereignisse sich auf den Kurs des Bitcoins auswirken und diesen z.B. nach unten drücken können. Im Jahr 2022 konnte dies beispielsweise mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine beobachtet werden. Generell fallen diese Einwirkungen aber geringer aus, als es beispielsweise bei Fiat-Währungen der Fall ist. Grund hierfür ist die dezentrale Organisation des Netzwerkes, weshalb wirtschaftliche und politische Entwicklungen aufgrund des fehlenden lokalen Bezuges einen etwas geringeren Einfluss auf den Bitcoin haben.

 

Wie bei anderen Kryptowährungen auch, ist der Kursverlauf des Bitcoins vergleichsweise volatiler, wie anhand des folgenden Charts deutlich wird, welches die Wertentwicklung der Kryptowährung in den vergangenen 5 Jahren wiedergibt:

 

Bei Blick auf das Chart zeigt sich deutlich, was so viele Menschen am Bitcoin fasziniert. Der Coin hat gerade im Jahr 2021 eine unglaubliche Kursentwicklung vollzogen, die Anlegern mit einem frühzeitigen Einstieg riesige Gewinne beschert hat. Im Oktober 2021 kletterte der Bitcoin sogar auf ein Rekordhoch von über 67.000 US-Dollar. Jedoch neigt der Bitcoin auch zu starken Kurseinbrüchen, die z.B. nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges zu beobachten waren. Anleger müssen sich also darüber im Klaren sein, dass der Kurs aufgrund seines volatilen Charakters nicht nur drastisch steigen, sondern auch fallen kann.

 

Kann der Bitcoin wertlos werden?

 

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir einen Vergleich zum Wert von Fiat-Währungen ziehen. Währungen sind nur so lange wertvoll, wie sie als wertvoll betrachtet werden. Dies ist auch der Grund, wieso es einstige Fiat-Währungen gibt, die bis auf einen gewissen Sammlerwert komplett wertlos sind. Übertragen wir dieses Szenario auf den Bitcoin, ist es somit nicht komplett ausgeschlossen, dass der Kurs der Kryptowährung auf 0 fällt.

 

Ehemalige Währungen in die Knie gezwungen haben vor allem Hyperinflationen. Diese kann jedoch beim Bitcoin nicht eintreten, da maximal nur 21 Millionen Bitcoins existieren können, weswegen die Summe der Coins nicht beliebig erweitert werden kann. Der Bitcoin hat dementsprechend einen deflationären Charakter.

 

Doch was kann stattdessen theoretisch den Bitcoin zu Fall bringen? Ein Faktor kann hier die Politik sein, die z.B. durch neue Regularien Druck auf den Coin ausübt. Dennoch sind viele Experten davon überzeugt, dass eine gewisse staatliche Regulierung auch Vorteile mit sich bringen und den Bitcoin noch mehr als festen Bestandteil unseres Alltags implementieren kann. Darüber hinaus könnte es dazu kommen, dass die Technologie versagt und das Bitcoin-Netzwerk somit in sich zusammenfällt. Aber auch dieses Szenario schließen viele Experten weitestgehend aus, da das Netzwerk dezentral arbeitet und auch das Mining-Verbot in China hat gezeigt, wie schnell die BTC-Community sich in kürzester Zeit weltweit anders verteilen kann. Zuletzt können ebenso schlechte Nachrichten den Bitcoin gen Süden befördern, da so unter den Anlegern Angst, Zweifel und Unsicherheit gesät werden. Hierdurch würde der Bitcoin nach und nach an Beliebtheit – und somit auch an Wert – verlieren.

 

Wie kann ich in den Bitcoin investieren?

 

Tatsächlich gibt es drei unterschiedliche Wege, wie Sie in den Bitcoin investieren können. Diese wollen wir im Folgenden näher erläutern:

 

Echte Bitcoins

 

Zuerst ist der wohl offensichtlichste Weg zu nennen: der Kauf von echten Bitcoins. Diese können online auf Plattformen wie z.B. Binance erworben werden (hierzu erfahren Sie später mehr). Durch den Kauf besitzen Sie die jeweilige Anzahl an Bitcoins tatsächlich selbst. Dadurch bietet sich Ihnen die Möglichkeit, die Bitcoins beispielsweise in einer anderen Wallet zu verwahren. Ebenso können die erworbenen Bitcoins als Zahlungsmittel eingesetzt werden.

 

Wichtig zu wissen ist hierbei, dass Sie keinen ganzen Bitcoin erwerben müssen. Wollen Sie nur einen geringeren Betrag investieren, kann ebenso anteilig in einen Bitcoin investiert werden.

 

Bitcoin-ETPS

 

Eine Alternative hierzu bieten die Krypto-ETPs. ETP ist die Abkürzung für Exchange Traded Product und zählt zu den sogenannten Exchange Traded Notes (ETNs). Bei einem ETP handelt es sich um eine an der Börse gehandelte Schuldverschreibung. Diese bildet die Entwicklung eines bestimmten Basiswertes ab. So können Sie kostengünstig in den Bitcoin investieren – und das, ohne eine Krypto-Wallet besitzen zu müssen.

 

Bitcoin-Derivate

 

Bei Derivaten wetten Sie quasi auf die Wertentwicklung eines bestimmten Basiswertes. Dies ist ebenfalls in Bezug auf den Bitcoin möglich. Dabei können Sie sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen. Wenn Sie Bitcoin-Derivate erwerben wollen, können Sie das bei Banken oder Online-Brokern tun.

 

Um die Gewinne bei der Wertentwicklung des Bitcoins zu vervielfachen, können Sie ebenfalls einen Hebel einsetzen, mit dem überproportional von der Kursentwicklung profitieren können. Andererseits werden dabei aber auch Kursbewegungen gen Süden vervielfacht, was schnell zu Verlusten führen kann und deswegen ein vergleichweise höheres Risiko mit sich bringt.

 

Wie kann ich Bitcoins kaufen?

 

Wenn Sie tatsächlich echte Bitcoins erwerben wollen, müssen Sie als nächstes wählen, wo Sie die Coins kaufen möchten. Dazu haben Sie die Wahl zwischen Börsen und Wechselstuben (Brokern).

 

Wechselstuben (bzw. Broker) sind z.B. Anbieter wie bitpanda oder Bison. Sie funktionieren ähnlich wie beim Tausch von Geld bei der Hausbank. Dadurch sind sie recht einfach zu benutzen und ermöglichen einen schnellen Kauf von Kryptowährungen wie Bitcoins. Deswegen bringen Broker aber auch höhere Gebühren mit sich, die in der Regel bei 1,5-2% liegen.

 

Wenn Sie schon etwas Erfahrung mit Kryptowährungen gesammelt haben, bieten sich außerdem Börsen wie z.B. bitvavo oder Binance an. Hier gleicht der Kauf von Bitcoins vielmehr dem Kauf von Aktien. So kauft der Nutzer auch keine Kryptowährungen direkt von der Börse. Vielmehr führt die Börse Angebote und Gesuche von potenziellen Käufern und Verkäufern auf. Wird ein passendes Paar gefunden, wird der Kauf/Verkauf getätigt.

 

In beiden Fällen wird eine Registrierung auf der jeweiligen Plattform sowie eine Wallet benötigt, die man z.B. bei der Anmeldung bei einem Broker erhält. In diesen Wallets werden die jeweiligen Währungen aufbewahrt. Bei Brokern müssen Sie sich zudem mit einem Ausweis verifizieren. Bevor ein Kauf getätigt bzw. in Auftrag gegeben werden kann, muss zunächst die gewünschte Summe auf das jeweilige Konto der Plattform geladen werden. Dies können klassische Währungen wie Euro oder US-Dollar, aber auch Kryptowährungen selbst sein, die gegen andere Kryptowährungen eingetauscht werden sollen (was vor allem an Krypto-Börsen relevant ist). Haben Sie den Betrag eingezahlt, folgt beim Handelsplatz die Auswahl der gewünschten Kryptowährung. Wollen Sie Bitcoins erwerben, müssen Sie diese also in diesem Schritt auswählen. Danach muss nur noch der gewünschte Betrag ins Kaufformular eingetragen werden und schon ist der Kauf vollzogen. Bei Börsen muss hingegen das passende Verkaufs-Angebot ausgewählt und bestätigt werden, womit die Transaktion vollzogen wird.

 

Wem der Online-Kauf von Bitcoin nicht zusagt, der kann darüber hinaus einen der 40 Bitcoin-Automaten in Deutschland aufsuchen. Bitcoins am Automaten? Das mag vielleicht verrückt klingen, aber ja, immer mehr dieser Automaten ploppen aktuell in ganz Deutschland auf. Ganz ums Internet herum kommt man aber auch hier nicht. Für die Nutzung des Automaten ist zunächst eine Online-Registrierung und Verifizierung nötig. Am Automaten in Ihrer Nähe angekommen, müssen Sie die gewünschte Kryptowährung nur noch auswählen und erneut eine Verifizierung durchlaufen. Bei dieser erhalten Sie eine PIN über Ihre Handynummer auf Ihr Smartphone und können mit dieser PIN im Anschluss den Kauf verifizieren. Danach müssen Sie nur noch die gewünschte Bargeldmenge einzahlen und den Kauf bestätigen.

 

Was sind die Vor- und Nachteile des Bitcoins?

 

Der Bitcoin bringt viele Vorteile mit sich, die wir Ihnen im Folgenden erläutern wollen:

 

Einer der wohl größten Vorteile ist, dass durch die Pseudonymität von Kryptowährungen Transaktionen keiner realen Person zugeordnet werden können. So ist für Teilnehmer des Netzwerkes trotz des offenen „Kassenbuches“ nicht ersichtlich, welche Person über wie viele Coins verfügt. Zudem gilt der Bitcoin durch die Blockchain als sehr sicher. In der Blockchain finden sich alle jemals getätigten Transaktionen wieder, die im Nachhinein nicht mehr gelöscht werden können. Zudem ist die Blockchain dezentral angesiedelt, weswegen kein Hacker das ganze System auf einmal angreifen und außer Kraft setzen kann. Außerdem fällt durch Kryptowährungen die Rolle von Vermittlern wie Banken bei einer Transaktion weg, was bei vielen das Vertrauen in die Transaktionen und das System stärkt.

 

Hinzu kommt, dass theoretisch jeder Nutzer zusätzliches Geld durch das Netzwerk verdienen kann. Beim Konsensverfahren Proof-of-Work, welches auch beim Bitcoin angewendet wird, können sich Miner durch das Anfügen von Blöcken an die Blockchain und das Schürfen von Token etwas dazu verdienen. Auf diesem Weg kann theoretisch jeder im Netzwerk unabhängig von den Kursentwicklungen von der Kryptowährung profitieren.

 

Wo wir schon bei Kursentwicklungen sind, können diese an sich auch schon ein großer Vorteil sein. Wie man an der Entwicklung des Bitcoins in den letzten Jahren eindrucksvoll sehen konnte, haben Kryptowährungen ein großes Potential für starke Wertzuwächse. Wer rechtzeitig investiert, kann hohe Gewinne einfahren – und dies macht wohl einen Großteil der Faszination rund um das Thema Kryptowährungen aus. Demgegenüber steht jedoch ein hohes Risiko, da Kryptowährungen ebenso schnell fallen wie steigen können.

 

Ein weiterer Vorteil ist die zeitliche Unabhängigkeit. Während Börsen und Handelsplätze feste Öffnungszeiten haben, in denen Wertpapiere gehandelt werden können, ist dies bei Kryptowährungen nicht der Fall. Diese können rund um die Uhr getradet werden, weswegen in dieser Hinsicht Nutzer nicht zusätzlich eingeschränkt werden. Auch in anderer Sicht sind Kryptowährungen recht unabhängig, denn allgemein sind sie nicht an eine bestimmte Währung oder Wirtschaft gebunden. Damit bergen Sie das Potential, als Inflationsschutz zu fungieren. Die maximale Anzahl des Bitcoins ist von Anfang an festgelegt, weswegen nach der Erreichung dieses Maximums nicht einfach so neue Coins generiert werden können. Das schützt die Kryptowährung selbst vor einer Inflation.

 

Auch beim Bitcoin gibt es aber natürlich Nachteile, die sich potentielle Anleger stets vor Augen führen sollten. Hierzu zählt vor allem das Kursrisiko. Kryptowährungen wie der Bitcoin sind von sich aus sehr schwankungsfreudig, weswegen es auch zu Verlusten kommen kann. Hinzu kommt, dass beim Bitcoin Totalverluste nicht ausgeschlossen sind. Dass dies bei Kryptowährungen stets passieren kann, hat der der Terra-Crash im Jahr 2022 Anlegern wieder deutlich ins Gedächtnis gerufen. Bei dem Crash fiel der Kurs von Terra auf nahezu 0, wodurch innerhalb von kürzester Zeit über 38 Milliarden US-Dollar in Luft aufgingen.

 

Bei Kryptowährungen handelt es sich zudem um ein hochkomplexes Konzept, welches gerade für Neueinsteiger schwer zu verstehen sein kann. Wie bei anderen Wertanlagen auch, sollten Sie sich auf jedem Fall vorab über die Funktionsweise von Kryptowährungen im Klaren sein, bevor Sie hier investieren. Abhilfe für die Recherche können Online-Quellen schaffen, mit denen Sie sich umfangreich mit der Thematik auseinandersetzen können. Dies erfordert aber natürlich Zeit, die bereits vor dem eigentlichen Investment aufgebracht werden muss.

 

Ein weiterer Nachteil ist, dass niemand weiß, wie sich Kryptowährungen langfristig entwickeln werden. Gold wird bereits seit Jahrtausenden gehandelt und auch Aktienmärkte bestehen seit Jahrhunderten. Beide Anlagemöglichkeiten sind also schon fest etabliert. Den Bitcoin gibt es hingegen erst seit 2009, es handelt sich also um ein recht neues Anlageinstrument. Niemand kann hier also mit Sicherheit sagen, wie es langfristig mit der Kryptowährung weitergeht. Anleger müssen also den nötigen Mut aufbringen, einen Schritt in dieses Neuland zu wagen.

 

Wie bewahre ich Bitcoins auf?

 

Ähnlich wie beim Erwerb von Kryptowährungen gibt es auch für die Aufbewahrung von Kryptowährungen mehrere Möglichkeiten.

 

Wer seine Coins online aufbewahren will, kann eine sogenannte Hot-Wallet nutzen. Beispiele hierfür sind Depots bei Anbietern wie z.B. Coinbase oder anderen Kryptoplattformen. Diese Wallets werden als „hot“ bezeichnet, weil sie stets mit dem Internet verbunden sind. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass die Wallets schnell und einfach zu handhaben sind. Im Zuge dessen ist auch ein schnellerer Handel von Bitcoins möglich. Dass die Wallet stets mit dem Internet verbunden ist, ist aber Fluch und Segen zugleich, denn auf diesem Wege sind die hinterlegten Kryptowährungen anfälliger für Hacks, was ein erhöhtes Risiko mit sich bringt.

 

Mehr Sicherheit versprechen dagegen die Cold-Wallets. Diese Wallets ermöglichen die Offline-Aufbewahrung und gleichen einer externen Festplatte. Möchte der Nutzer die auf der Cold-Wallet befindlichen Kryptowährungen handeln, müssen sie an ein Gerät wie z.B. einen Computer angeschlossen werden, um den Handel durchführen zu können. Dies ist auch der einzige Moment, in dem diese Wallets eine Anbindung zum Internet benötigen. Dadurch sind Cold-Wallets besonders sicher. Zudem hat der Inhaber der Coins wirklich Zugriff auf diese, was an einer Krypto-Börse beispielsweise hingegen nicht der Fall ist. Wer von dem hohen Sicherheitsgrad einer Cold-Wallet profitieren will, muss jedoch eine schlechtere Benutzerfreundlichkeit hinnehmen. In dem Moment, wo die Bitcoins auf die Cold-Wallet übertragen werden, liegt es an dem Nutzer, wie er diese verwahrt. Legt er beispielsweise ein Passwort fest und vergisst dieses im Anschluss, hat er keinen Zugriff mehr auf den Inhalt der Cold-Wallet.

 

Eignet sich der Bitcoin für mich?

 

Um diese Frage zu beantworten, müssen Sie sich im Klaren darüber sein, ob Sie das Risiko der hohen Volatilität tragen möchten. Natürlich birgt der Bitcoin aufgrund der Kursexplosionen, die in der Vergangenheit schon einige Male beobachtet werden konnten, große Gewinnchancen, jedoch kann es ebenso rasant bergab gehen. Wägen Sie also ab, ob dies zu Ihrer persönlichen Investmentstrategie passt. Um dies besser einschätzen zu können, ist es zudem ratsam, vor einem Investment gründlich über den Bitcoin und seine Mechanismen zu recherchieren. Im Internet gibt es zahlreiche Informationen über die Kryptowährung, die Sie für Ihre Recherche heranziehen können.

 

Zudem bietet sich der Bitcoin gerade für Krypto-Anfänger an, da er als größte Kryptowährung am meisten verbreitet ist. Der hohe Bekanntheitsgrad des Bitcoins erleichtert Ihnen durch die zahlreichen Informationen im Internet die Recherche deutlich. Zu kaum bekannten Kryptowährungen finden sich hingegen eher weniger Informationen.

 

Wollen Sie Kryptowährungen außerdem als Zahlungsmittel nutzen? Auch dann ist der Bitcoin perfekt für Sie. Dieser hat sich bereits in einigen Bereichen etabliert, weswegen Sie tatsächlich an manchen Stellen heute schon mit Bitcoins bezahlen können. Im zentralamerikanischen Land El Salvador ist der Bitcoin sogar als gesetzliches Zahlungsmittel bereits anerkannt. Sie sehen also – gerade als Zahlungsmittel ist die Kryptowährung immer mehr auf dem Vormarsch.

 

Das sollten Sie außerdem noch wissen

 

Damit Sie optimal für Ihren Aufbruch ins Krypto-Space ausgestattet sind, möchten wir Ihnen im Folgenden noch ein paar Hinweise an die Hand geben, die Sie bei Kryptowährungen zusätzlich beachten sollten.

 

Typische Fehler beim Kauf von Kryptowährungen

 

Einen der typischsten Fehler haben wir bereits erwähnt, jedoch werden wir nicht müde darauf hinzuweisen, denn dieser Aspekt des Handelns ist von großer Wichtigkeit: die Recherche! Investieren Sie auf keinen Fall in den Bitcoin, ohne zuvor das nötige Vorwissen aufgebaut zu haben. Viele Anleger entscheiden sich aufgrund verführerischer Nachrichten über den Erfolg von Bitcoin & Co. zu einem Einstieg in den Krypto-Sektor, jedoch sollten Sie sich wirklich im Klaren über die Strukturen der Kryptowährungen sein. Genauso wie an der Börse ist es wenig ratsam, Hals über Kopf einfach so in irgendeinen Titel zu investieren, ohne sich vorher grundsätzlich damit auseinandergesetzt zu haben. Eine grundlegende Recherche ist also eine wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Investment.

 

Da es sich bei Kryptowährungen wie den Bitcoin um hochvolatile Produkte handelt, ist stets das Risiko von spontanen Absackern gegeben. In Kombination mit dem rund um die Uhr geöffneten Markt kann dies zu häufigen Trades verleiten, womit Anleger versuchen, sich vor Rücksetzern zu schützen. Jedoch bringen häufige Trades eher Nachteile mit sich. Halten Sie also stattdessen Ihre Coins lieber langfristig und lassen Sie sich nicht von kurzzeitigen Kurskorrekturen verunsichern. Auf diesem Wege können Sie sich eine höhere Rendite sichern, als wenn Sie immer wieder ein- und aussteigen.

 

Risikostreuung

 

Ebenso wie bei Aktien ist auch bei Kryptowährungen der Faktor der Risikostreuung äußerst bedeutend. Im Zuge dessen sollten Sie davon absehen, alles nur auf den Bitcoin zu setzen. Von Tag zu Tag wird der Markt vielfältiger und neben Ur-Gesteinen am Krypto-Himmel wie Bitcoin und Ethereum drängen nun auch DeFi-Projekte und NFTs an die Oberfläche. Die Auswahl ist also groß, was Ihnen viele Möglichkeiten für die Diversifizierung Ihres Krypto-Depots bietet. Dadurch können Sie Verluste begrenzen, da manche Kryptowährungen steigen, während andere an Wert verlieren.

 

Ebenso sinnvoll ist es, den Bitcoin nur als Ergänzung für Ihr Investment zu nutzen. Durch die Beimischung von Aktien und anderen Wertpapieren im eigenen Depot kann das Risiko merklich gesenkt werden. Zudem umgehen Sie so das Risiko eines Totalverlustes. Wie hoch genau die Gewichtung von Kryptowährungen in ihrem Depot ausfallen soll, hängt von Ihrer eigenen Risikobereitschaft ab. Fangen Sie am besten klein an und steigern Sie sich nach und nach, wenn Sie kein Problem mit der hohen Volatilität haben.  

 

Muss ich meine Anlage in Kryptowährung versteuern?

 

Da es sich bei Kryptowährungen um ein relativ neues Anlageinstrument handelt, scheinen es viele Anleger zu vergessen, aber ja, auch auf Gewinne vom Handel mit Bitcoin müssen Steuern gezahlt werden. Dies ist jedoch nur unter bestimmten Bedingungen der Fall. Haben Sie beispielsweise seit mehr als einem Jahr Bitcoins in Ihrem Depot, dann ist der Verkauf steuerfrei. Möglich ist dies, weil Kryptowährungen als private Veräußerungsgeschäfte gelten. Abgesehen davon wird Anlegern ein Freibetrag von 600 Euro pro Jahr gewährt. Übersteigen die Gewinne diesen Wert, dann fallen Steuern an.

 

Fazit und Empfehlung

 

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Bitcoin eine ganz neue Möglichkeit zur Wertanlage darstellt. Da es sich hier um ein vergleichsweise neues Phänomen handelt, ist es umso wichtiger, dass Sie sich im Vorfeld umfassend über die Funktionsweise und Struktur der Kryptowährung informieren. Wenn Sie dies getan haben und Sie nicht vor der hohen Volatilität zurückschrecken, steht Ihnen der Weg ins Krypto-Space offen.

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