Das Wichtigste in Kürze:

• Der Goldpreis unterliegt Schwankungen, jedoch wird das Edelmetall wohl nie vollständig an Wert verlieren, da es sich um eine begrenzte Ressource handelt. Damit gilt es als recht inflationssichere Wertanlage.

• Gerade in Krisenzeiten gewinnt Gold an Wert, weshalb viele Anleger Gold als „sicheren Hafen“ betrachten.

• Physisches Gold können Sie bei Banken, Edelmetallhändlern oder Gold-Händlern erwerben. Ein Kauf ist sowohl online als auch klassisch im Geschäft möglich.

• Neben dem Kauf von physischem Gold können Sie ebenso in Gold-ETCs oder Goldminen-Aktien investieren.

• Gold ist als Einzelinvestment ungeeignet. Stattdessen kann das Edelmetall bei einem Anteil von 5-10%

Inhaltsverzeichnis:

• Wieso sollte ich in Gold investieren?

• Nachteile von Gold

• Wie entwickelt sich der Goldpreis?

• Wie kann ich Gold kaufen?

• Was muss ich beim Kauf von Gold beachten?

• Welche Goldanlage ist für mich geeignet?

• Wie sicher ist Gold?

• Wie kann ich Gold sicher aufbewahren?

• Wie viel Geld sollte ich in Gold anlegen?

• Das sollten Sie außerdem noch wissen

  • Mit Gold Steuern sparen

  • Kann man Gold anonym erwerben?

  • Das müssen Sie beim Goldpreis beachten!

  • Risikostreuung

• Fazit und Empfehlung

Wieso sollte ich in Gold investieren?

Womöglich haben auch Sie in der Vergangenheit überlegt, Ihr Geld in Form von Gold anzulegen. Das ist wenig verwunderlich, immerhin wird das Edelmetall oft als eine sichere Geldanlage bezeichnet. Schon seit Jahrhunderten bringt man mit Gold Wohlstand und Reichtum in Verbindung. Im Mittelalter galt Gold sogar als Tauschmittel. Das ist zwar heute nicht mehr der Fall, aber dennoch kann der Kauf von Gold einige Vorteile mit sich bringen.

Einer der größten Vorteile von Gold liegt in den begrenzten Ressourcen. Das Edelmetall ist auf der Erde nicht unendlich verfügbar und deswegen wird Gold aller Wahrscheinlichkeit nach nicht wertlos werden. Hinzu kommt, dass sich Gold, im Gegensatz zu recht neuen Prinzipien wie Kryptowährungen, bereits seit Jahrhunderten etabliert hat und schon lange als Zahlungsmittel genutzt wird. Dies schafft Vertrauen bei Anlegern, weshalb diese sich z.B. in Krisenzeiten meist auf Gold stürzen. Dies ist auch der Grund, weshalb sich das Edelmetall in der Regel entgegengesetzt zu Aktienkursen entwickelt. Während der Corona-Pandemie oder des Ukraine-Kriegs beispielsweise ist der Goldpreis auf ein Rekordniveau gestiegen, weswegen sich Gold durchaus als Absicherung vor einem Totalverlust im Depot eignet. Außerdem eignet sich Gold vor allem als langfristige Anlagemöglichkeit.

Nachteile von Gold

Den positiven Faktoren stehen, wie so oft, ebenso negative Punkte gegenüber. Wenn Sie Ihr Geld in Gold anlegen, muss Ihnen bewusst sein, dass der Preis von Gold stetig sinkt und steigt. Dies ist besonders bedeutend, wenn man bedenkt, dass Ihr Gewinn hier nur aus Kursentwicklungen resultiert. Während Sie bei Aktien von Dividenden und Zinserträgen profitieren können, fehlt dieser Effekt bei Gold. Zudem sind bei Gold mitunter große Ausreißer zu beobachten, weswegen die Anlage von Gold ebenso risikoreich sein kann. Darüber hinaus bringt der Kauf und Verkauf von Gold ebenfalls Nebenkosten mit sich, die beim Handel mit Gold einkalkuliert werden müssen. Zusätzliche Kosten können zudem für die Aufbewahrung von Gold bei der Bank oder einem Edelmetallhändler auf Sie zukommen.

Insgesamt zählt bei Gold vor allem eins – die Menge macht das Gift. Wenn Sie Gold Ihrem Portfolio beimischen, kann dies sogar zur Senkung des Gesamtrisikos beitragen.

Wie entwickelt sich der Goldpreis?

Der Goldpreis setzt sich aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage zusammen. Gold ist eine natürliche Ressource und das Angebot an Gold kann somit nicht beliebig oft ausgedehnt werden. Zieht die Nachfrage an, haben Goldproduzenten die Option, den Markt mit recyceltem Gold auszuweiten. Kann dies jedoch die Nachfrage nicht vollständig decken, steigt der Preis. 

Typischerweise ist vor allem in Krisenzeiten eine steigende Nachfrage – und somit auch ein höherer Goldpreis – zu beobachten, da Gold als vergleichsweise sichere Anlagemethode gilt. Auch während der Corona-Pandemie waren viele Anleger dieser Meinung und ließen durch die gestiegene Nachfrage den Goldpreis auf ein neues Rekordniveau steigen. Dies zeigt sich mit Blick auf die folgende Grafik besonders deutlich:

Hinzu kommt, dass zusätzlich der Handelsplatz den Goldpreis beeinflusst. Bei Banken und Edelmetallhändeln werden sie beispielsweise einen anderen Preis zahlen müssen als beim Goldhändler um die Ecke. Einige Handelsplätze greifen jedoch auf einen Referenzpreis (auch Spotpreis genannt) zurück. Dies ist der Preis, der zum Beispiel in Online-Finanzportalen ausgewiesen wird.

Wie kann ich Gold kaufen?

Wenn Sie sich dazu entschieden haben, Gold zu kaufen, haben Sie hierfür in der Regel 3 Möglichkeiten zum Kauf. Zunächst besteht die Option, Geld in physischer Form zu erwerben. Hierfür eignen sich Goldbarren oder Münzen, die die beliebteste Möglichkeit der Goldanlage darstellen. Darüber hinaus können Sie in Wertpapiere investieren, die Gold als Basiswert haben. Dies ist zum Beispiel bei Gold-ETCs und Gold-ETFs der Fall. Als dritte Option steht Ihnen der Kauf von Aktien offen, die zu Goldminen gehören.

Bevorzugen Sie den physischen Kauf von Gold, folgt als nächstes die Auswahl eines Händlers, bei dem Sie das Gold erwerben. Achten Sie hierbei unbedingt auf einen seriösen Händler. Zu den in Deutschland bekanntesten Gold-Händlern zählen „pro aurum“ und „Degussa“. Bei beiden können Sie sowohl online als auch in eigenen Filialen Gold erwerben.

Noch bevor Sie das physische Gold tatsächlich erwerben, sollten Sie sich Gedanken über die Aufbewahrung machen. Auch hier sind die Möglichkeiten vielfältig. Sie können Ihr Gold zuhause aufbewahren, es bei der Bank in einem Schließfach verwahren oder ein Wertlager eines Goldhändlers nutzen. Doch dazu später mehr.

Wenn Sie sich stattdessen für Wertpapiere entscheiden, können Sie auf die sogenannten Goldfonds zurückgreifen. Mit diesen können Sie vergleichsweise günstig in Gold investieren und trotzdem von der Goldpreisentwicklung profitieren. In Deutschland finden sich Goldfonds in Form von ETCs (Exchange Traded Commodities) wieder. Diese sind zwar mit physischem Gold gedeckt, jedoch ist der Anleger nicht Besitzer des dazugehörigen Goldes. Stattdessen hat er eine Forderung gegenüber der jeweiligen Fondsgesellschaft inne.

Wenn wir über die Landesgrenzen hinweg gehen, gibt es ebenso Gold-ETFs (Exchange Traded Funds), die in Deutschland aber nicht zugelassen sind. Mit ETFs können Sie ebenso an der Goldpreisentwicklung teilhaben.

Wollen Sie in Gold-ETCs oder andere Wertpapiere, die Gold als Basiswert nutzen bzw. Goldminen zugehörig sind, investieren, ist das Vorgehen etwas anders als beim Erwerb von physischem Gold. Als ersten Schritt müssen Sie hierfür über ein Depot verfügen. Dieses können Sie ganz einfach bei Ihrer Hausbank oder online eröffnen. Wenn Sie die bequemere Online-Variante wählen, bieten sich beispielsweise Online-Broker-Dienste wie Smartbroker an. Haben Sie ein Depot eröffnet, kann es schon losgehen und Sie können online oder telefonisch (bei manchen Banken auch noch per Fax) die Order des gewünschten Wertpapiers tätigen. Ist dieser Vorgang erfolgreich abgeschlossen, finden Sie das gewünschte Wertpapier in Ihrem Depot.

Was muss ich beim Kauf von Gold beachten?

Das Geschäft rund um Gold ist groß. Deswegen bleibt es natürlich nicht aus, dass sich Betrüger unter die Händler mischen. Nehmen Sie deswegen Ihren potenziellen Gold-Händler immer ganz genau unter die Lupe und achten Sie auf Seriosität. Ob ein Händler vertrauenswürdig ist, können Sie schon mit recht simplen Methoden herausfinden.

Ein wichtiger Indikator für die Vertrauenswürdigkeit eines Händlers sind Zertifikate oder Trust-Symbole, die Sie auf der dazugehörigen Homepage oder in den Geschäftsräumen des Händlers finden können. Bei einem Online-Kauf sollten Sie vor allem auf ein LBMA-Zertifikat achten.

Darüber hinaus spricht auch die Mitgliedschaft in einem Berufsverband für Seriosität. Ein Beispiel für solch einen Berufsverband ist der Berufsverband des deutschen Münzfachhandels.

Wichtig ist zudem die Angabe von direkten Kontaktmöglichkeiten, durch die Sie auf seriösem Wege mit dem Händler per E-Mail oder Telefon in Kontakt treten können.

Unabhängig von der Vertrauenswürdigkeit des Händlers gilt es zu bedenken, dass die Goldpreise je nach Handelsplatz sehr unterschiedlich ausfallen können. Wenn Sie zum Beispiel bei einer Bank Goldmünzen erwerben wollen, wird das Geldinstitut in der Regel einen höheren Preis verlangen als andere Händler. Bei anderen Händlern sollten Sie stets bedenken, welche Unterhaltungskosten bei dem jeweiligen Betrieb anfallen könnten, da diese Überlegung oftmals darauf hinweisen kann, wo Sie einen günstigen Kaufpreis für Gold finden können. Ein Edelmetallhändler mit einem kleinen Laden muss beispielsweise Miete und andere Aufwände bezahlen. Dies fällt bei einem Online-Händler weg, der Ihnen deswegen oftmals einen günstigeren Preis bieten kann. Hier fällt jedoch der persönliche Kontakt in vielen Fällen weg.

Welche Goldanlage ist für mich geeignet?

Die Auswahl der für Sie passenden Goldanlage erfolgt danach, welche Ziele Sie mit der Goldanlage verfolgen.

Soll Ihre Goldanlage als Notgroschen fungieren, müssen Sie im Falle des Falles schnell auf Ihre Reserve zurückgreifen können. Deswegen sind hierfür Goldbarren und Goldmünzen in der Regel gut geeignet.

Wollen Sie stattdessen Ihre Anlage strategisch vermehren, bieten sich Gold-ETCs (Exchange Tranded Commodities) an. Hiermit können Sie zu einem niedrigen Preis von der Wertentwicklung von Gold profitieren, obwohl Sie selbst nicht der Inhaber des dazugehörigen Goldes sind.

Verfolgen Sie stattdessen taktische Ziele und wollen kurzfristig Gewinne durch steigende Goldpreise mitnehmen, finden sich auch hierfür an den Börsen geeignete Produkte. Vor allem Zertifikate oder Derivate auf Gold können Ihnen in vergleichsweise kurzer Zeit Gewinne bescheren, wenn der Preis sich entsprechend entwickelt. Möglich machen dies zum Beispiel Hebel auf die Goldpreisentwicklung, durch welche Sie überproportional von den Kursentwicklungen profitieren können. Die Ausgestaltung von Zertifikaten ist vielfältig und so können Sie sich hier das Produkt aussuchen, welches Ihren Präferenzen am besten entspricht.

Falls Sie sich zusätzliche Erträge von Ihrem Investment abseits der Kursentwicklungen erhoffen, bieten sich darüber hinaus Goldminen-Aktien an. Bekannterweise haben Sie beim Kauf von physischem Gold keine Möglichkeit auf Zinsen oder Dividenden. Anders ist dies jedoch bei Goldminen-Aktien. Wie bei jeder normalen Aktie auch, haben Sie hier die Möglichkeit, durch zusätzliche Zahlungen oder Zinsen eine Art Bonus einzufahren. Demgegenüber steht jedoch das zusätzliche Risiko des dazugehörigen Unternehmens, welches durch Missmanagement die Kurse der Aktie zum Fallen bringen kann. Bekannte Fördergesellschaften, bei welchen Sie als Aktionär einsteigen können, sind beispielsweise Gold Fields, Barrick Gold und Newmont Goldcorp.

Wie sicher ist Gold?

Wie zuvor bereits erwähnt, ist Gold eine Ressource deren Vorkommen auf der Erde begrenzt und damit endlich ist. Hieraus resultiert ein gewisser Sachwert, der höchstwahrscheinlich nie komplett seinen Wert verlieren wird. Abgesehen davon ist es relativ schwer zu bestimmen, wie sicher Gold ist.  

Wer Gold besitzt, kann aber auf jeden Fall das sogenannte Ausfallrisiko umgehen. Dieses besteht bei Aktien und Wertpapieren und beschreibt den Fall, das ein Schuldner einen gewährten Kredit nicht oder nicht vollständig zurückzahlen kann, was letztendlich zum Wertverfall eines Wertpapiers führen kann. Trotzdem unterliegt Gold gewissen Kursrisiken, da durch Angebot und Nachfrage hohe Preisunterschiede auftreten können. Deswegen gestalten sich hier auch Kursprognosen relativ schwierig.

Abseits davon kann es jedoch auch dazu kommen, dass ein Staat ein Goldverbot verhängt. Tritt dies in Kraft, werden Goldbarren und Goldmünzen in privater Hand vom Staat beschlagnahmt. In Deutschland war dies zuletzt 1923 zu Zeiten der Weimarer Republik und 1938 während der NS-Diktatur der Fall.

Trotz dieses Risikos gewinnt gerade in Krisenzeiten Gold unter Anlegern oft stark an Attraktivität. Dies hat den Grund, dass Gold sich in vielen Fällen antizyklisch zu Aktien und anderen Vermögenswerten entwickelt. Demzufolge steigt der Goldwert in der Regel, wenn es am restlichen Finanzmarkt eher bergab geht. Dadurch bietet Ihnen Gold die einmalige Gelegenheit, sich gegen Verluste zusätzlich abzusichern.  

Wie kann ich Gold sicher aufbewahren?

Dies ist in der Regel eine der wichtigsten Fragen, wenn es um den Kauf und Besitz von Gold geht.

Für die Aufbewahrung haben Sie zunächst die Möglichkeit, das Gold bei sich zuhause zu lagern. Hierfür bieten sich zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie ein fest verbauter Safe an. Außerdem gilt es zu prüfen, ob die Hausratsversicherung auch den Diebstahl bzw. Verlust von Gold abdeckt. Wichtig ist zudem die Aufbewahrung des Kaufnachweises bzw. des Echtheitszertifikates. Darüber hinaus sollten Sie auf jeden Fall Diskretion über Ihren Goldbesitz bewahren. Prahlen Sie in der Öffentlichkeit nicht mit Ihren Goldbarren und Münzen, denn dies kann einen Diebstahl nach sich ziehen.

Tipp: Gerade bei der Aufbewahrung von Gold in Ihrer Wohnung ist der Wert des Goldes ein wichtiger Punkt. Überlegen Sie sich, wie viel Bargeld Sie zuhause lagern würden, ohne, dass dies Ihnen Bauchschmerzen bereitet. Dies kann ein guter Richtwert für die Eigenverwahrung von Gold sein.

Erscheint Ihnen die Aufbewahrung in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus zu riskant, stehen Ihnen auch andere Optionen offen. So können Sie ebenfalls ein Schließfach bei Ihrer Bank oder einem Goldhändler nutzen und dort das Gold lagern. Hierfür kommen jedoch zusätzliche Kosten auf Sie zu. Je nach Ort, Summe und Größe des Schließfaches beläuft sich die Summe auf 70 bis 714 Euro pro Jahr.

Zudem bieten einige Goldhändler die Möglichkeit zur Verwahrung von Gold in zentralen Wertlagern an. Die Kosten hierfür orientieren sich am Depotwert und liegen in der Regel bei einem Anteil von 0,3% und 0,75% bei einem Mindestwert von 5.000 Euro.

Letztendlich müssen Sie also abwägen, welche Option sich für Sie am besten eignet bzw. welches Risiko Sie eingehen wollen. 

Wie viel Geld sollte ich in Gold anlegen?

Statt von einer konkreten Geldsumme zu sprechen, sollte vor allem ein Blick auf Ihr gesamtes Depot geworfen werden. Wie zuvor schon erwähnt, ist auch das Investieren in Gold nicht risikofrei, weswegen Sie, so wie beim Aktienhandel, stets die Gesamtzusammensetzung Ihres Portfolios beachten sollten.

Viele Experten empfehlen einen Anteil von 5-10% an Gold im Rahmen Ihres persönlichen Portfolios. Auch zahlreiche Studien haben bestätigt, dass es sich hierbei um ein vielversprechendes sowie optimiertes Beimischungsverhältnis handelt. Auf diesem Wege können Sie Ihr Depot vor Verlusten absichern und gehen zugleich kein zu hohes Risiko in Bezug auf die schwankenden Goldpreise ein.

Das sollten Sie außerdem noch wissen

Abseits von den bisher genannten Themen, gibt es noch einige Punkte, die wir Ihnen für ein erfolgreiches Investment mit Gold ans Herz legen möchten.

Mit Gold Steuern sparen

In Deutschland haben Sie den Vorteil, dass Sie unter gewissen Voraussetzungen keine Steuern auf den Kauf oder Verkauf von physischem Gold zahlen müssen. Wenn Sie beispielsweise Gold als Kapitalanlage erwerben, sind Sie seit 1993 von der Zahlung der Mehrwertsteuer befreit. Seit 2000 ist dies auch in den restlichen Mitgliedsstaaten der EU der Fall. Damit das Gold jedoch steuerfrei bleibt, sind folgende Bedingungen zu erfüllen:

• Goldbarren müssen mindestens einen Feingehalt von 995/1000 aufweisen.

• Goldmünzen dürfen außerdem nicht vor dem 19. Jahrhundert angefertigt worden sein.

• Goldmünzen müssen in dem Land, wo sie geprägt worden sind, als gesetzliches Zahlungsmittel gelten oder diesen Status dort in der Vergangenheit besessen haben.

Auch wenn diese Kriterien zunächst recht streng klingen mögen, sollten sie in der Praxis für Sie kein Problem darstellen. Die oben genannten Kriterien werden in der Regel von den bei Goldhändlern verkauften Münzen und Goldbarren erfüllt. Außerdem ist in der jeweiligen Preisliste vermerkt, ob es sich um steuerbefreites Gold handelt.

Neben der oftmals wegfallenden Mehrwertsteuer kommt noch ein zweiter Faktor hinzu: Wenn Sie Ihre physischen Edelmetallanlagen verkaufen, müssen Sie, im Gegensatz zu Aktien und Wertpapieren, keine Abgeltungssteuer zahlen. Stattdessen gilt die Verordnung für private Veräußerungsgeschäfte. Demzufolge ist der Verkaufserlös nach einer Haltedauer von 12 Monaten von Steuern befreit. Nur wenn Sie die Haltedauer von 12 Monaten unterschreiten, müssen Sie den privaten Einkommenssteuersatz zahlen, bei dem jedoch ein Freibetrag von 600 Euro besteht.

Kann man Gold anonym erwerben?

Angst vor Diebstahl oder die Furcht vor staatlichen Goldverboten: Die Gründe für den Wunsch nach einem anonymen Goldkauf sind vielfältig. Tatsächlich ist es auch heute noch möglich, Gold anonym durch einen Barkauf, auch Tafelgeschäft genannt, zu erwerben. Doch dabei gibt es ebenfalls gewisse Bedingungen zu beachten: In Deutschland können Sie nur bis zu einem Betrag von 1.999,99 Euro einen anonymen Barkauf tätigen. Ab einem Wert von 2.000 Euro müssen Sie durch ein persönliches Ausweisdokument wie einen Reisepass oder den Personalausweis den Kauf legitimieren. Durch diese Regelung versucht man den Vorgang der Geldwäsche zu unterbinden.

Anmerkung: Tätigen Sie einen anonymen Barkauf, erhalten Sie aufgrund der fehlenden Daten keinen persönlichen Besitznachweis. Wenn Ihr Gold beispielsweise durch einen Einbruch verloren geht, kann dies Probleme mit Ihrer Hausratsversicherung zur Folge haben. Im Schadensfall können Sie also womöglich auf diesem Verlust sitzen bleiben. Überlegen Sie deshalb genau, ob Sie wirklich einen anonymen Barkauf durchführen wollen.

Das müssen Sie beim Goldpreis beachten

Sind Sie Euro-Anleger, sollten Sie bedenken, dass der Goldpreis in der Regel in US-Dollar gehandelt wird. Wenn Sie Gold mit Euro handeln wollen, müssen Sie also zusätzlich den aktuellen Wechselkurs zu US-Dollar beachten. Ist ein hoher Euro-Kurs gegeben, kann dies Ihre Rendite merklich schmälern.

Risikostreuung

Wie auch beim Handel mit Aktien oder anderen Wertpapieren sollten Sie, wie eingangs auch bereits angesprochen, stets auf eine ausgewogene Gewichtung in Ihrem Depot achten. Das bedeutet konkret, dass Sie nicht nur auf einen Wert oder eine Branche setzen sollten, sondern Ihr Portfolio breit fächern, um sich so vor Totalverlusten zu schützen. Dies gilt auch für Gold. Wie zuvor bereits erläutert, eignet sich Gold in der Regel nicht als einzige Anlagemöglichkeit, sondern sollte mit einem Anteil von 5-10% Ihrem Portfolio beigemischt werden. Ebenso sollte sich Ihr Portfolio nicht ausschließlich aus Rohstoffen und Edelmetallen zusammensetzen. Stattdessen bieten sich Wertpapiere wie Aktien oder ETFs an. Auch bei Aktien sollten Sie im besten Fall auf mehrere Aktien setzen und diese beispielsweise auf mehre Branchen oder gar Länder verteilen, da hierdurch effektiv Verluste begrenzt und Risiken gestreut werden können. Dadurch senkt sich innerhalb ihres Portfolios das Risiko, was Ihnen zu einem erfolgreichen Investment verhelfen kann.

Fazit und Empfehlung

Unser Fazit: Ein Investment in Gold lohnt sich vor allem dann, wenn Sie Ihr Portfolio diversifizieren wollen. Mischen Sie dazu einen Anteil von 5-10% Gold Ihrem Depot bei und schon können Sie sich zusätzlich absichern. Hierfür ist Gold besonders aufgrund der oftmals entgegengesetzten Wertentwicklung im Vergleich zum restlichen Finanzmarkt geeignet. Auch wenn Sie eine langfristige Anlagemöglichkeit suchen, bietet sich Gold an.

Jedoch sollten Sie auf jeden Fall von einem Einzelinvestment in Gold absehen, da Aktien Ihnen hier im Durchschnitt höhere Renditen bei geringeren Kursschwankungen bieten. Zudem sollten Sie schon vor dem Kauf von physischem Gold über die Lagerung des Edelmetalls nachdenken, denn nur, wenn Ihre Wertanlage sicher verwahrt ist, können Sie von Gewinnen profitieren.