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DAX: Anleger fassen neuen Mut

22.07.2024 07:52
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Nach dem Rücktritt von Biden bemühen sich die Anleger, die politischen Aussichten in den USA und deren Auswirkungen auf die Finanzmärkte neu zu beurteilen. Der DAX könnte sich nach der schwachen Performance der vergangenen Woche erholen.

Der Rücktritt von Joe Biden als Präsidentschaftskandidat der Demokraten beeinflusst zu Wochenbeginn die Finanzmärkte. Nach dem Attentat auf Trump scheinen dessen Chancen zuletzt deutlich gestiegen zu sein, doch nun werden die Karten neu gemischt. Der DAX startet voraussichtlich mit leichten Gewinnen in die Woche; der Broker IG taxiert die Standardwerte aktuell 0,2 Prozent höher bei 18.209 Punkten. Am Freitag beschleunigte sich der Abwärtstrend, und der DAX fiel um 1,0 Prozent auf 18.172 Punkte, was das fünfte Verlustwochenende in Folge markiert. Das Wochenminus betrug über drei Prozent. Die heutigen leichten Kursgewinne könnten als technische Gegenreaktion auf den jüngsten Rückgang interpretiert werden. Die technischen Perspektiven für den DAX hatten sich zuletzt mit dem Rutsch unter die 50-Tage-Linie deutlich eingetrübt.

 

Heute wird besonders interessant, wie der US-Aktienmarkt auf den Rückzug des amtierenden Präsidenten aus dem Präsidentschaftswahlkampf gegen Donald Trump reagiert. Der Dow Jones Industrial zeigt beim Broker IG aktuell kaum Bewegung und liegt minimal im Plus nach einem schwachen Wochenabschluss. Am Freitag setzte sich an der Wall Street die Korrektur der Rekordrally fort, insbesondere Tech-Werte standen erneut stark unter Druck. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,9 Prozent niedriger bei 40.287 Punkten, der S&P 500 verlor 0,7 Prozent und stand bei 5.505 Punkten, während der Nasdaq-Index um 0,7 Prozent auf 17.726 Punkte fiel.

 

Zu Wochenbeginn belasten die negativen Vorgaben von der Wall Street die asiatischen Aktienmärkte. Im späten Handel liegt der 225 Werte umfassende Nikkei-Index in Tokio um 1,1 Prozent im Minus und setzt damit seinen Abwärtstrend zum vierten Handelstag in Folge fort, insbesondere Chipwerte sind stark gefordert. Auch die Börse in Shanghai verzeichnet derzeit einen Rückgang von 0,8 Prozent.

 

Im asiatischen Devisenhandel gibt der Euro leicht nach und verliert derzeit 0,1 Prozent auf 1,08877 US-Dollar. Der Goldpreis liegt am Morgen bei 2.405 US-Dollar pro Feinunze, womit die Korrektur seit dem Rekordhoch von 2.484 US-Dollar in der Vorwoche anhält. Gleichzeitig zeigt sich am Rohstoffmarkt eine steigende Risikolust der Anleger, was zu einem Anstieg der Ölpreise führt. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) Rohöl der Nordseesorte Brent klettert um 0,5 Prozent auf 83,08 US-Dollar.

 

Auf der Terminseite bleibt es weiterhin ruhig. Heute stehen die Zahlen von Ryanair und SAP im Fokus, und auch Analysteneinschätzungen könnten für Bewegung sorgen. RBC hat das Kursziel für Hugo Boss von 59 auf 48 Euro gesenkt, jedoch die Bewertung „Outperform“ beibehalten. Jefferies bleibt optimistisch für Amazon und empfiehlt weiterhin den Kauf mit einem Kursziel von 235 US-Dollar. JPMorgan hat H&M auf „Negative Catalyst Watch“ gesetzt, während die fundamentale Bewertung bei einem Kursziel von 130 schwedischen Kronen als „Underweight“ bleibt. Die Aktien von Varta und Takkt dürften zu Handelsbeginn deutlich im Minus starten: Varta plant eine Neuaufstellung mittels StaRUG-Verfahren und könnte die Alt-Aktionäre aus dem Unternehmen drängen - Aktionären droht Totalverlust. Takkt wird durch eine Prognosesenkung belastet. Auch die Verlierer der Vorwoche, Sartorius, Siemens Energy und Infineon, sowie die Rüstungswerte um Rheinmetall bleiben im Blickpunkt.

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