Die kürzlich erzielte Einigung zwischen Apple und den EU-Wettbewerbsbehörden sieht vor, dass der Technologiekonzern künftig externen Entwicklern kostenfrei Zugang zum NFC-Chip gewährt, der für kontaktlose Zahlungen in iPhones und anderen Geräten verwendet wird. Dies könnte insbesondere PayPal "mehrere Vorteile" verschaffen, schreiben die Analysten von Mizuho Securities unter der Leitung von Dan Dolev in einem Kommentar am Donnerstag. Zum einen stellt die Europäische Union mit 15 bis 20 Prozent des Gesamtumsatzes einen wichtigen Markt für den Bezahldienst dar. Zum anderen könnte die Einigung als Vorlage für einen Kompromiss mit den Wettbewerbshütern in den USA dienen, die sich ebenfalls mit diesem Thema befassen. Ein erweiterter Zugang für Drittanbieter zur Technologie in den USA könnte sich positiv auf das Venmo-Geschäft und die Gewinnspannen von PayPal auswirken, erläutern die Analysten.

PayPal leidet seit einiger Zeit unter Schwäche im margenstärkeren Bereich „Branded Checkout“, der insbesondere Zahlungen über den bekannten blauen PayPal-Button umfasst. Dies ist auch auf den zunehmenden Konkurrenzdruck im Payment-Bereich, unter anderem durch Apple Pay, zurückzuführen. Dass der Konzern zumindest in Europa bald eine bequeme Lösung für Zahlungen mit Apple-Geräten anbieten kann, ist daher als positiv zu bewerten. Die Mizuho-Analysten sprachen von „der Art von Nachrichten, die Investoren hören wollen“. Darüber hinaus bestätigten sie ihr "Outperform"-Rating für PayPal mit einem Zielkurs von 90 US-Dollar. Das impliziert ein Kurspotenzial von über 50 Prozent für die Aktie.

Die Apple-News führten am Donnerstag zunächst zu Kursgewinnen, die jedoch im Verlauf des Tages teilweise wieder abgebaut wurden. Zum Wochenende hin notiert der Kurs nun nahezu unverändert bei etwa 60 US-Dollar. Seit Jahresbeginn verzeichnet die Aktie insgesamt ein geringfügiges Minus von rund zwei Prozent.