Italiens Verkehrsminister Matteo Salvini hat bereits in der Vorwoche vor einem Verbot des geplanten Einstiegs der Lufthansa gewarnt. Er wies darauf hin, dass dadurch Tausende Arbeitsplätze verloren gehen könnten. Ursprünglich plante die Lufthansa, zunächst 41 Prozent der früheren Alitalia zu übernehmen, wodurch der ITA 325 Millionen Euro Eigenkapital aus Lufthansa-Barmitteln zufließen sollten. Mittel- bis langfristig sollte der MDAX-Konzern die Möglichkeit haben, die restlichen 59 Prozent zu erwerben. Die EU-Kommission hat das Vorhaben jedoch aufgrund wettbewerbsrechtlicher Bedenken bislang nicht freigegeben.

Laut der Nachrichtenagentur Reuters droht das gesamte Vorhaben nun doch zu scheitern. Die Lufthansa, die bisher drei Konzessionsangebote abgegeben hat, wollte sich auf Nachfrage von Reuters bislang nicht äußern.

Der letzte Vorschlag beinhaltete das Angebot, ITA nicht in das Joint Venture mit United Airlines zu integrieren. Zudem wurde angeboten, mehrere konkurrierende ITA-Kurzstrecken nach Deutschland, in die Schweiz, nach Österreich und Belgien beizubehalten sowie 40 Slots am Flughafen Mailand-Linate abzutreten. Die Bedenken der EU-Wettbewerbsbehörde bezogen sich vor allem auf die potenziellen Auswirkungen des Deals auf Kurz- und Langstreckenflüge sowie auf die Dominanz von ITA am Flughafen Mailand-Linate. Nun wird es spannend: Voraussichtlich werden die Wettbewerbshüter der Europäischen Kommission bis Ende des Monats entscheiden, ob der ITA-Einstieg der Lufthansa genehmigt oder abgelehnt wird.