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Preiskampf macht BYD zu schaffen

27.03.2024 09:10
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Im vergangenen Jahr überholte der chinesische Konzern BYD den US-Giganten Tesla als weltweit führenden Elektroautobauer, hauptsächlich aufgrund hoher Rabatte auf dem heimischen Markt. Doch die großzügigen Preisnachlässe haben ihre Konsequenzen.

Der harte Preiskampf auf dem chinesischen Markt wirkt sich negativ auf das Umsatz- und Gewinnwachstum des Elektroautobauers BYD aus. Im vierten Quartal stieg der Umsatz lediglich um 15 Prozent auf 180,04 Milliarden Yuan, während der Nettogewinn um 19 Prozent auf 8,67 Milliarden Yuan zunahm, wie BYD am Dienstag in einer Pflichtmitteilung erklärte. Dies entspricht dem geringsten Gewinnzuwachs in einem Quartal seit fast zwei Jahren. Im Gesamtjahr 2023 stieg der Gewinn jedoch um 81 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 30,04 Milliarden Yuan.

 

BYD hat Tesla im vergangenen Herbst die Position des weltweit führenden Elektroautobauers abgenommen, indem es auf dem chinesischen Markt hohe Rabatte gewährte – laut Reuters-Berechnungen durchschnittlich 17 Prozent für die 13 meistverkauften Modelle des letzten Jahres. Obwohl dies die Renditen beeinträchtigt, setzen die Chinesen ihre Strategie im laufenden Jahr mit noch aggressiveren Preisnachlässen fort. Die kürzlich veröffentlichte überarbeitete Elektro-Limousine Seal ist um 5,3 Prozent günstiger als das Vorgängermodell. Seit Jahresbeginn hat BYD bereits 16 Fahrzeuge nach einem Facelift zu einem reduzierten Preis auf den Markt gebracht. Damit reagiert BYD darauf, dass der chinesische Markt für Elektroautos bei weitem nicht mehr so stark wächst. 2023 stiegen die Verkaufszahlen nur noch um 21 Prozent, verglichen mit einem Anstieg von 74 Prozent im Jahr 2022. Konkurrenten wie Tesla, Geely, GAC Aion, Leapmotor und Xpeng lassen sich zwar auf den Preiskampf mit BYD ein, bieten sie jedoch nicht annähernd so hohe Rabatte an.

 

Laut dem auf China spezialisierten Marktforscher John Zeng von GlobalData in London könnte BYD die Preisnachlässe durch Einsparungen und das zunehmende Exportgeschäft ausgleichen. Im vergangenen Jahr machten die 240.000 exportierten Fahrzeuge etwa acht Prozent der Produktion aus, und Zeng erwartet für 2024 eine Steigerung auf 300.000 bis 400.000 Exportautos.

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