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Meyer Burger stoppt Modulproduktion in Freiberg

18.03.2024 09:24
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Der Solarhersteller hat 2023 erhebliche Verluste eingefahren. Aufgrund fehlender Unterstützung aus der Politik hatte der Konzern angekündigt, die Fertigung in Sachsen einzustellen.

Meyer Burger hat die Modulproduktion in seinem Werk im sächsischen Freiberg eingestellt. Das teilte das Unternehmen mit Sitz in der Schweiz am Donnerstag mit. Die Vorbereitungen für die Schließung der Fabrik laufen bereits. Es wurde betont, dass, falls keine politischen Kurskorrekturen erfolgen, am 30. April für die meisten der etwa 500 Mitarbeiter in Freiberg endgültig Schluss sein wird.

 

Im Februar hatte Meyer Burger bereits bekannt gegeben, dass die Produktion in seinem Werk in der ersten Hälfte des März eingestellt werden soll, um Kosteneinsparungen zu erreichen. Dies geschah vor dem Hintergrund der starken Konkurrenz durch preiswerte Solarmodule aus China. Trotz bisheriger Bemühungen seitens des Unternehmens und anderer Branchenvertreter blieben Appelle an die Bundesregierung, Solarprodukte europäischer Hersteller durch finanzielle Anreize zu fördern, bisher erfolglos.

 

2023 verzeichnete Meyer Burger einen erheblichen Verlust. Das Unternehmen veröffentlichte am Donnerstag einen Nettoverlust von 291,9 Millionen Schweizer Franken.Der starke Preisdruck im europäischen Solarmarkt habe verhindert, die angestrebten Verkaufsmengen zu erzielen. Knapp die Hälfte des Verlusts sei auf Einmaleffekte zurückzuführen. Den Umsatz bezifferte Meyer Burger für 2023 mit 135 Millionen Schweizer Franken. „Wir haben durch die Marktverzerrungen in Europa ein wirklich sehr herausforderndes Jahr hinter uns“, erklärte Geschäftsführer Gunter Erfurt. In Deutschland hake es daran, anzuerkennen, dass Solar eine kritische Infrastruktur sei. Auf europäischer Ebene seien hingegen positive Entwicklungen erkennbar. „Als Unternehmen können wir uns aber nicht auf blumige Aussagen verlassen, sondern sind mit der harten Realität konfrontiert.“

 

Das Unternehmen gab bekannt, dass die Standorte für die Zellproduktion in Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) und der Forschungsstandort in Hohenstein-Ernstthal im sächsischen Landkreis Zwickau derzeit nicht von möglichen Schließungen betroffen sind. Diese Standorte sind unter anderem für den Hochlauf der Modulproduktion in den USA erforderlich.

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